Wochenendwiederholung: Sonderüberwachung der Fließgewässer

09.06.2013, 14:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Trotz Extremhochwasser bisher keine Gefahren für Umwelt und Gesundheit zu befürchten

In der Elbe sowie weiteren ausgewählten Fließgewässern ist es trotz der extremen Hochwassersituation nicht zu gravierenden Belastungen mit Schadstoffen gekommen. Das ist das bisherige Ergebnis von Sonderuntersuchungen, die seit dem 3. Juni 2013 ergänzend zum planmäßigen Landesmessprogramm zur Überwachung der Oberflächengewässer an der Elbe, den Mulden, der Zschopau, der Weißen Elster und der Lausitzer Neiße laufen. „Eine akute Gefährdung ist bisher weder für die Gesundheit der Gewässeranlieger noch für die Umwelt absehbar“, schätzt Umweltminister Frank Kupfer ein. „Die geringe Belastung ist ein Indiz für Vorsorge. Offenbar haben Firmen und Bürger nach dem Jahrhunderthochwasser 2002 erheblich in notwendige Schutzmaßnahmen investiert“.

Die Auswertungen der bislang vorliegenden Ergebnisse ergaben regional- bzw. gewässertypisch unterschiedlich erhöhte Konzentrationen einzelner Parameter. Diese stehen im Zusammenhang mit erhöhten Stoffeinträgen in die Gewässer infolge hochwasserbedingt verstärkter Abschwemmungen von den Umlandflächen bzw. Sedimentaufwirbelungen an der Gewässersohle. In der Elbe sowie den anderen überwachten Fließgewässern sind die Schwebstoffe (ungelöste Stoffe) und die von ihnen mitgeführten Polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK) erhöht bis stark erhöht, andere Schadstoffe sind unauffällig bis erhöht, jedoch mit fallender Belastungstendenz. Bakteriologische Belastungen, die auf Kläranlagenausfällen beruhen, sind erhöht bis hoch. In allen Fällen waren die untersuchten Proben nicht toxisch – ein Fischsterben wurde bisher nicht beobachtet.

Auch eine am Freitag aus der Tschechischen Republik gemeldete Lecksituation an der zentralen Betankungsstelle der Schifffahrts-Gesellschaft CSPL im Abschnitt der Elbe bei Decin (etwa elf Kilometer von der Grenze entfernt) hat bisher keine Auswirkungen auf die Gewässerabschnitte in Sachsen erkennen lassen. Aus überfluteten Kraftstofftanks tritt dort seit dem Mittag unregelmäßig in geringen Mengen Öl bzw. Kraftstoff aus. Gegen diese Stoffe wurden auf tschechischer Seite Maßnahmen ergriffen, ein Fischsterben ist nicht zu beobachten. „Die schnelle Information durch die tschechische Seite über das Meldesystem ‚SOS Elbe‘ ist ein erneutes Zeichen für eine gutnachbarschaftliche Zusammenarbeit“, so Umweltminister Frank Kupfer abschließend.

Hintergrund:

Das sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) koordiniert die Untersuchungen für das Sondermessprogramm „Hochwasserbeschaffenheit“, wertet die Daten aus und veröffentlicht sie im Internet. Die Untersuchungen selbst werden von der Staatlichen Betriebsgesellschaft für Umwelt und Landwirtschaft (BfUL) durchgeführt. Das Untersuchungsspektrum umfasst neben den allgemeinen physikalisch-chemischen Kenngrößen pH-Wert, Sauerstoffgehalt, Salzgehalt sowie den Nährstoffen Stickstoff und Phosphor auch Schwermetalle und organische Spurenstoffe sowie bakteriologische und toxikologische Tests.

Für die Elbe sind diese Untersuchungen in hydrologischen Extremsituationen darüber hinaus innerhalb der Flussgebietsgemeinschaft (FGG Elbe) abgestimmt, die die zehn Bundesländer und der Bund für den deutschen Teil des Einzugsgebietes gebildet haben.

Bewertungen der Hochwasserbeschaffenheit der ausgewählten Fließgewässer im Internet: www.umwelt.sachsen.de/umwelt/wasser/3844.htm

Weitere Informationen zum Hochwasser in Sachsen: www.sachsen.de


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Robert Schimke
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: robert.schimke@smekul.sachsen.de

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