Rocker und Rechtsextremisten

07.12.2012, 11:03 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Innenministerkonferenz beschließt auf Antrag Sachsens die Erstellung eines einheitlichen Lagebildes

Die Rockerszene allgemein weist auf Grund ihrer Gewaltaffinität und hierarchischen Struktur in vielen Aspekten eine Ähnlichkeit oder Nähe zur rechtsextremistischen Szene auf. In Einzelfällen ist auch bekannt, dass bundesweit Rechtsextremisten Mitglieder der Rockerszene sind.
Auf Antrag Sachsens hat die Innenministerkonferenz jetzt ein bundeseinheitliches Lagebild zu diesem Thema beschlossen. Dieses zwischen den Verfassungsschutzbehörden und der Polizei abgestimmte Lagebild soll als Grundlage für die Situationsbewertung sowie für einzuleitende Maßnahmen dienen.
Aktuelle Erkenntnisse belegen, dass es eine Überlappung der Rockerszene und der rechtsextremen Szene in der Form gibt, dass Motorradclubs rechtsextremen Gruppierungen eigene Objekte bzw. Liegenschaften gegen Entgelt zur Durchführung von Feiern und Treffen zur Verfügung stellen. Ebenso sind Beispiele bekannt, wo die Vermarktung von Tonträgern mit rechtsextremer Musik unterstützt wurde.

Innenminister Markus Ulbig: „Die Erfahrung hat gezeigt, dass wir von Beginn an sehr wachsam sein müssen. Beide Szenen haben eine Affinität zur Uniformierung, zum Besitz von Waffen sowie zu
Kameradschafts- und Bruderschaftsritualen. Tatsächliche Verbindungen und Überschneidungen sind bekannt. Unser Ziel ist es, Aufschluss darüber zu bekommen, inwiefern Rockergruppierungen mit rechtsextremen Kreisen kooperieren bzw. von diesen unterwandert werden. Wir werden die Szenen sehr genau beobachten und mit entsprechenden Maßnahmen reagieren. Hier gilt: wehret den Anfängen.“


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