Talsperre Quitzdorf: Pilotprojekt zur Blaualgenbekämpfung beginnt

05.11.2012, 09:50 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

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Blaualgen auf der Talsperre Quitzdorf (© MOVAB)

Massenentwicklung von Blaualgen auf der Talsperre Quitzdorf im August 2012.

Blaualgen auf der Talsperre Quitzdorf (© MOVAB)

Massenentwicklung von Blaualgen auf der Talsperre Quitzdorf im August 2012.

Massenentwicklung von Blaualgen auf der Talsperre Quitzdorf im August 2012.
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Phosphatfällung (© MOVAB)

Mit einem Schiff wird Aluminiumsulfat in einen See eingebracht. Achtung! Bei dem See auf dem Foto handelt es sich nicht um die Talsperre Quitzdorf.

Phosphatfällung (© MOVAB)

Mit einem Schiff wird Aluminiumsulfat in einen See eingebracht. Achtung! Bei dem See auf dem Foto handelt es sich nicht um die Talsperre Quitzdorf.

Mit einem Schiff wird Aluminiumsulfat in einen See eingebracht.

Achtung!
Bei dem See auf dem Foto handelt es sich nicht um die Talsperre Quitzdorf.

Verbesserung der Wasserqualität durch Aluminiumsulfat

Die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen hat heute (Montag, 5. November 2012) in der Talsperre Quitzdorf (Lkr. Görlitz) mit einer Behandlung des Wassers begonnen. In den nächsten Tagen sollen rund 300 Tonnen Aluminiumsulfat eingebracht werden. Damit soll die Wasserqualität der Talsperre nachhaltig verbessert werden.

Im Wasser gelöster Phosphor ist verantwortlich für das Wachstum von Blaualgen. Aluminiumsulfat bindet Phosphor. Der gebundene Nährstoff sinkt zu Boden und deckt dort die vorhandenen Sedimente ab. Diesen Vorgang nennt man auch „Phosphatfällung“. Ist der Phosphor einmal mit Aluminiumsulfat gebunden, wird er nicht mehr freigesetzt. Die Maßnahme kostet rund 250.000 Euro.

Mit der Behandlung der Talsperre Quitzdorf wird in Sachsen in diesen Dimensionen zur Phosphatfällung erstmalig Aluminiumsulfat eingesetzt. Es wird mit einem Schiff in den See eingebracht. Ob eine einmalige Behandlung ausreicht, das gewünschte Ziel zu erreichen, kann erst nach einigen Monaten eingeschätzt werden. Gegebenenfalls muss die Talsperre später noch einmal behandelt werden.

Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie fordert einen guten Zustand der Stand- und Fließgewässer. Neben der Durchgängigkeit von Gewässern für Fische und andere Wasserlebewesen bezieht sich das vor allem auf die Erreichung einer guten Wasserqualität. Dieser geforderte gute Zustand ist mit einer Massenentwicklung von Blaualgen nicht vereinbar.

Seit Jahren hat die Talsperre Quitzdorf mit Blaualgen zu kämpfen. Sie ist mit rund 700 Hektar die flächenmäßig größte Talsperre in Sachsen. Jedoch ist der Stausee sehr flach und erreicht maximal nur acht Meter Tiefe. Die in den Proben nachgewiesenen Blaualgen gelten als potentielle Toxinbilder und können so die Gesundheit der Badenden gefährden. Außerdem hat die Algenblüte Sichteinschränkungen zur Folge, so dass auch Risiken bei der Wasserrettung auftreten können. Der Lebensraum für Fauna und Flora sowie die Nutzung für den Tourismus sind eingeschränkt.

Am 13. Dezember 2012 findet in Kollm ein Bürgerforum zum Thema „Wie weiter mit der Talsperre Quitzdorf?“ statt. Beginn ist 18 Uhr im Landhotel „Zum Heideberg“. Interessierte Bürger und Medienvertreter sind herzlich dazu eingeladen.

Die Talsperre Quitzdorf
Gebaut wurde die Talsperre zwischen 1965 und 1972 als Brauchwasserlieferant für das Kraftwerk Boxberg. Seit den 1990er Jahren dient die Talsperre vornehmlich der Niedrigwasseraufhöhung und dem Hochwasserschutz. Wenn viel Wasser in der Talsperre vorhanden ist, wird es unter anderem auch zur Flutung von Tagebaurestlöchern in der Region genutzt. In der Talsperre darf geschwommen, geangelt und Boot gefahren werden.

Lage: Niesky, Landkreis Görlitz
Bauzeit: 1965 – 1972
gestautes Gewässer: Schwarzer Schöps
Einzugsgebiet: 175,6 km²
Gesamtstauraum: 25,60 Mio. m³
Betriebs- und Reserveraum: 18,83 Mio. m³
Gewöhnlicher Hochwasserrückhalteraum: 2,10 Mio. m³
max. Beckentiefe: 8,00 m
Höhenlage der Mauerkrone: 162,44 m über NN
Kronenlänge: 1,5 km
Kronenbreite: 4,00 m
Höhe über der Gründungssohle: 11,50 m

Hinweis an die Redaktionen
Der Pressemitteilung sind zwei Bilder angehängt. Diese dürfen mit folgendem Hinweis veröffentlicht werden: © MOVAB.

Bild 1 zeigt das Einbringen von Aluminiumsulfat in einen Stausee.
Bild 2 zeigt eine Luftaufnahme der Talsperre Quitzdorf vom August 2012.


Kontakt

Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen

Pressesprecherin Katrin Schöne
Telefon: +49 3501 796 378
Telefax: +49 3501 796 116
E-Mail: presse@ltv.sachsen.de

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