Baukultur trifft Technikkultur – Sanierung des Mathematisch-Physikalischen Salons (MPS)

11.10.2012, 10:13 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Die im Mai 2008 begonnenen Bauarbeiten am Mathematisch-Physikalischen Salon (MPS) im Dresdner Zwinger nähern sich nun ihrem Abschluss. Nach der Entdeckung und Freilegung herausragender barocker Funde, Überarbeitung der Planung und Fortführung der Bauarbeiten, übergibt der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien und Baumanagement (SIB) die Räume des zukünftigen MPS im November an die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD). Der Mathematisch-Physikalische Salon wird nach der Installation der Ausstellung im Frühjahr 2013 eröffnet.

„Mit der Generalsanierung ist es gelungen, die weltweit bedeutende wissenschaftshistorische Sammlung und das Technikinteresse der sächsischen Monarchen in neuem Licht erstrahlen zu lassen. Im Mathematisch-Physikalischen Salon treffen sich Architektur-, Bau- und Technikkultur“, erklärte Finanzminister Prof. Dr. Georg Unland.

Bis Ende 2012 investiert der Freistaat Sachsen rund 17 Millionen Euro in die Generalsanierung des MPS. Es entstehen neu gestaltete Ausstellungsflächen (ca.1.100 m²), Depots, Werkstätten sowie Verwaltungsbereiche für den Museumsbetrieb des MPS. Die Bauarbeiten umfassen die denkmalgerechte innere und äußere Restaurierung der Bogengalerie K, des Anbaus R, des Pavillons F und der Langgalerie O, einschließlich der Terrassen, der Treppenanlagen und des Figurenschmuckes an den Fassaden. Darüber hinaus ist die gesamte Technik unter Beachtung klimatischer und sicherheitstechnischer Belange modernisiert worden, wobei man ein besonderes Augenmerk auf die neue Präsentation und Ausleuchtung des oft sehr lichtempfindlichen Kunstgutes gelegt hat.

Umplanungen waren vor allem im Bereich des ehemaligen Grottensaales notwendig, da das Landesamt für Archäologie dort bei Grabungen ca.14.000 Stuckfragmente gefunden hatte, die größtenteils zur originalen Ausstattung des Saales gehörten. Außerdem wurden alte Leitungen der Wasserspiele des Grottensaales gesichert und unter Schutz gestellt. Die Stuckfragmente, die einst zu dem Grottenwerk an den Wänden und Brunnen gehörten, wurden sorgfältig in Kisten verpackt und eingelagert.

Durch die Funde ist der ehemalige Grottensaal nicht, wie zuerst geplant, zur Unterbringung von Depots, Werkstätten und Klimazentrale unterkellert worden. Dafür wurde ein neuer unterirdischer Anbau im Wall geschaffen.
Der Grottensaal selbst, ursprünglich nur für Ausstellung geplant, wird nun zum Eingang für die Besucher und bietet gleichzeitig den Auftakt zur vollständig neu geplanten Ausstellung. Dadurch wird dieser in seiner Bedeutung aufgewertet und die historische Erschließung durch das Hauptportal im Pavillon aufgenommen.

Im neuen unterirdischen Anbau im Wall werden Ausstellung, Depots, Werkstätten und Technik untergebracht. Der fensterlose Ausstellungsbereich (ca.160 qm) bietet beste Bedingungen für lichtempfindliche Ausstellungsgegenstände. Weitere bauliche Schwerpunkte waren der Einbau eines Aufzuges vom Grottensaal in den Festsaal und die Erneuerung der gesamten medientechnischen Installationen.

Der Dresdner Zwinger gehört zu den bedeutendsten Bauwerken der Stadt und des Landes. Die einzigartige Verbindung von Architektur und Plastik machen den Zwinger zu einem der Hauptwerke des europäischen Barocks.

Der Pavillon F, die Bogengalerie K und die Langgalerie O sind als Bauwerksteile der Zwingeranlage in den Jahren 1712/14 vom Oberlandbaumeister M. D. Pöppelmann erbaut worden. Sie sind untrennbare Bestandteile des barocken Ensembles. Kurz nachdem das »Königliche Cabinet der mathematischen und physikalischen Instrumente«1728 im Zwinger untergebracht worden war, entstand das erste Inventarverzeichnis der Sammlung. Im Jahr 1746 erhielt das Museum schließlich seinen bis heute gültigen Namen »Mathematisch-Physikalischer Salon«. In den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurden der MPS um einen Verwaltungsanbau erweitert.


Kontakt

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