Gehäuftes Auftreten von Noroviren bei Kindern in Sachsen

28.09.2012, 13:52 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Das sächsische Gesundheitsministerium wurde aus betroffenen Landkreisen über eine starke Häufung von Erkrankungen mit akutem Brechdurchfall informiert.

Zum gegenwärtigen Stand handelt es sich um mindestens 2.000 Erkrankungsfälle, überwiegend bei Kindern und Jugendlichen, die bislang alle im Zusammenhang mit der Essensversorgung in Betreuungseinrichtungen stehen. Betroffen sind derzeit Kindertagesstätten und Schulen in den Landkreisen Mittelsachsen, Zwickau, Chemnitz, Bautzen, Görlitz, Meißen, Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Dresden, Leipziger Land, Nordsachsen und Leipzig. In Abstimmung zwischen den Regionalstellen der Sächsischen Bildungsagentur und den örtlich zuständigen Gesundheitsbehörden wurden bisher vorsorglich 17 Schulen und Gymnasien geschlossen.

Beobachte Symptome und der Krankheitsverlauf sind: Erbrechen, Durchfall, selten Fieber, Übelkeit und Schwäche (erster Hinweis auf Noroviren liegt vor)

Die zuständigen Gesundheits- (GÄ) und Lebensmittelüberwachungs- und Veterinärämter (LÜVÄ) sind vor Ort tätig. Derzeit werden auch die Speisepläne des Essenversorgers analysiert.

Im Hinblick auf das akute geschehen Geschehen empfiehlt das Gesundheitsministerium:

Während der Erkrankung sollten Kinder nicht zur Schule oder in den Kindergarten gehen, um Ansteckungen anderer zu vermeiden. Kinder unter 6 Jahren sollten erst 2 Tage nach Abklingen der Symptome die Betreuungseinrichtung wieder besuchen.

Für alle gilt, dass man nach einer Norovirus-Erkrankung mindestens noch zwei Wochen lang auf besonders sorgfältige Toiletten- und Händehygiene achten sollte, da Viren noch über Tage, im Einzelfall auch über Wochen, mit dem Stuhl ausgeschieden werden können. Eine medikamentöse Behandlungsmöglichkeit gibt es nicht. Bei Bedarf sollte man Bettruhe einhalten und eine ausreichende Menge an Flüssigkeit (Tee oder Wasser) trinken. Die Getränke sollten ggf. mit Traubenzucker, Salz oder Mineralien angereichert werden. Wenn die akute Phase vorbei ist, kann wieder leicht verdauliche Kost aufgenommen werden.

Der direkte Kontakt zu Erkrankten sollte vermieden werden, da sie während der Krank-heit viele Erreger ausscheiden. Nach Möglichkeit sollte nur eine Person die Pflege und Betreuung übernehmen. Während der Erkrankung sollte man nicht für andere Essen zubereiten. Sorgfältige Hände- und Sanitärhygiene sind die wichtigsten Maßnahmen, um eine Weiterverbreitung zu vermindern. Sanitärhygiene meint die regelmäßige gründliche Reinigung der sichtbar oder möglicherweise mit Stuhl oder Erbrochenem verunreinigten Gegenstände/Flächen einschließlich Türgriffe und Waschbecken.

Gründliches Händewaschen umfasst: Die Hände zum Waschen ganz nass machen und die Seife gründlich auch zwischen den Fingern verreiben. Nach 20–30 Sekunden die Hände mit Wasser abspülen. Zum Abtrocknen sollte jede Person ein eigenes Handtuch bzw. Einwegtücher verwenden. Verschmutzte Wäsche ist bei mindestens 60°C (bevorzugt bei 90°C) mit einem Vollwaschmittel zu waschen.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt

Pressesprecherin Juliane Morgenroth
Telefon: +49 351 564 55055
Telefax: +49 351 564 55060
E-Mail: presse@sms.sachsen.de
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