EU-Forderung nach jährlicher Hauptuntersuchung: Bürokratie statt Sicherheit

13.07.2012, 14:11 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Morlok: Pläne der EU-Kommission schießen übers Ziel hinaus

Die Forderung von EU-Verkehrskommissar Siim Kallas, für ältere Autos und Motorräder eine jährliche Hauptuntersuchung (HU) einzuführen, lehnt Sachsens Verkehrsminister Sven Morlok ab: „Die EU Pläne bringen zu viel mehr an Bürokratie und zu wenig Sicherheitsgewinn. Wichtiger wäre es, die Verkehrssicherheit durch mehr Akzeptanz der bestehenden Regeln zu erhöhen anstelle derart unausgegorene Vorschläge zu veröffentlichen.
Der nun vorgelegte Vorschlag der EU Kommission schießt über das Ziel hinaus. Besser wäre es, die in Deutschland erreichten Standards in puncto Fahrzeugsicherheit europaweit durchzusetzen. Das Verfahren der technischen Überprüfung der Kraftfahrzeuge hat sich in Deutschland bewährt und entschieden zu einer Verbesserung der Verkehrssicherheit beigetragen.“

Die Unfallstatistik 2011 weist insgesamt 371.821 Unfälle mit Personenschäden aufgrund Fehlverhaltens der Fahrzeugführer aus. Klassische Unfallursachen sind unangepasste Geschwindigkeit, Nichtbeachten der Vorfahrt oder Fahren unter Alkoholeinfluss. 3806 Verkehrsunfälle wurden durch technische Fahrzeugmängel verursacht. Bisher konnte nicht eindeutig nachgewiesen werden, dass mit einem steigendenden Fahrzeugalter ein erhöhtes Unfallrisiko verbunden ist.

Im europaweiten Vergleich weist die Bundesrepublik Deutschland bei der technischen Überwachung der Fahrzeuge bereits ein hohes Niveau auf. Seit 1. Juli 2012 sind die Prüfer bei der HU zur Erstellung eines detaillierten Mängelberichts nach einheitlichem Kriterienkatalog und zu einer obligatorischen Prüfungsfahrt verpflichtet. Zukünftig werden auch moderne Fahrerassistenzsysteme in die Prüfung mit einbezogen. Die bundesweiten Prüfvorgaben werden dafür durch ein sächsisches Unternehmen entwickelt.


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