Landwirt hilft Rebhuhn und Denkmalschutz
03.07.2012, 13:43 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Am nördlichen Stadtrand von Dresden existiert mit maximal fünf Brutpaaren eines der letzten größeren lokalen Rebhuhnvorkommen. Sachsenweit ist der Bestand seit Mitte der 1990er Jahre um über 90 Prozent auf rund 200 bis 400 Brutpaare zurückgegangen. Die Zahlen sprechen für sich!
Brachen auf Ackerflächen können helfen, Rebhuhnpopulationen zu erhalten. Sie können auch so angelegt werden, dass sie gleichzeitig wertvolle Bodendenkmale schützen. Das hat das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) heute gemeinsam mit Akteuren aus dem Landesamt für Archäologie und dem Förderverein Sächsische Vogelschutzwarte Neschwitz e. V. bei einem „Lokaltermin“ in der Volkersdorfer Flur bei Moritzburg demonstriert.
Ein Landwirt hat hier im Rahmen des sächsischen Bodenbrüterprojektes eine knapp zwei Hektar große, selbstbegrünte Brache angelegt, um einen ganzjährig geeigneten Lebensraum für das Rebhuhn zu schaffen und das Nahrungs- und Deckungsangebot der lokalen Population zu verbessern. Die Maßnahmefläche für das Rebhuhn überschneidet sich mit einem Brandgräberfeld aus der Bronzezeit. Dadurch wird mit der Brache nicht nur der Lebensraum der Rebhühner aufgewertet, sondern auch eine das archäologische Bodendenkmal gefährdende Bodenbearbeitung und Bodenerosion verhindert.
„Dieser beispielhafte Ansatz zeigt, dass eine erfolgreiche Zusammenarbeit von Naturschutz und archäologischer Bodendenkmalpflege möglich ist“, so LfULG - Präsident Norbert Eichkorn. Aber auch, dass Landwirte bei gezielter Beratung und finanziellem Ausgleich einen wertvollen Beitrag zum Natur- und Denkmalschutz leisten können.