23 Beispiele für einen erfolgreichen Artenschutz

12.04.2012, 11:03 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Umweltminister Kupfer stellt die „Weiße Liste“ vor

Umweltminister Frank Kupfer hat heute (12. April 2012) bei einem Besuch im Naturpark Dübener Heide (Landkreis Nordsachsen) die „Weiße Liste“ präsentiert, die Erfolge im Natur- und Artenschutz in Sachsen vorstellt. In der „Weißen Liste“ sind ausgewählte Arten der sächsischen Tier- und Pflanzenwelt aufgeführt, die eine positive Bestandsentwicklung aufweisen oder ermutigende Erfolge von Schutzbemühungen repräsentieren. „Die aufgeführten Arten zeigen, dass sich unsere beharrlichen Anstrengungen auszahlen und negative Trends umgekehrt werden können“, sagte der Umweltminister. „Das zeigt die Bedeutung der ,Weißen Liste’ als Ergänzung zur ,Roten Liste’, die ausgestorbene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten aufführt.“

Kupfer betonte, dass die dargestellten Erfolge im Natur- und Artenschutz das Werk vieler Beteiligter seien. „Neben staatlichen und kommunalen Behörden haben dazu vor allem zahlreiche ehrenamtlichen Naturschützer beigetragen, außerdem engagierte Bürger und Landwirte. Allen gebührt Dank und Anerkennung.“

Die „Weiße Liste“ stellt die Erfolge exemplarisch anhand von 23 Arten aus unterschiedlichen Artengruppen (Flechten, Gefäßpflanzen, Wirbellose, Wirbeltiere) dar und dokumentiert die Bestandsentwicklungen und deren Hintergründe. So haben sich unter anderem die Anzahl der Brutpaare bei Fischadlern und Kranichen sowie die Reviere des Bibers in Sachsen seit den 1970er Jahren verzehnfacht. Wanderfalken waren in den 1970er Jahren sogar bereits ausgestorben, heute leben wieder 30 Revierpaare in Sachsen. Die Bestände von Bachforellen oder der Libellenart Grüne Keiljungfer haben zugenommen, der Atlantische Lachs konnte wiederangesiedelt werden.

„Der Erfolg des Artenschutzes bemisst sich nicht allein an Bestandszahlen. Es kommt darauf an, dass genügend geeignete Lebensräume bereitstehen, die ein dauerhaftes Überleben der Populationen gewährleisten und dass dies von den Menschen akzeptiert wird“, sagte Kupfer bei der Besichtigung von Weidenpflanzungen, die im Rahmen eines vom Umweltministerium geförderten Pilotprojektes zum Bibermanagement angelegt worden sind. Das vom Naturparkverein Dübener Heide e. V. durchgeführte Projekt demonstriert Lösungen, mit denen europäische Artenschutzverpflichtungen und die Interessen von Landnutzern und Bürgern vereinbart werden können. Tragende Säule ist das Netz ehrenamtlicher Biberbeauftragter im Landkreis Nordsachsen.

Die bei den einzelnen Arten erzielten Erfolge seien kein Grund, bei den Artenschutzmaßnahmen nachzulassen, sagte Kupfer. Im Gegenteil: „Noch immer gehen in Sachsen Lebensräume gefährdeter Tier- und Pflanzenarten verloren. Deshalb müssen und werden wir unsere Schutzbemühungen auch weiterhin aufrechterhalten. Die ,Weiße Liste’ ist dabei eine gute Motivation: Sie zeigt, wie und mit wessen Hilfe bei bedrohten Arten Erfolge erzielt werden können.“

Weitere Informationen zur Weißen Liste gibt es im Internet unter www.natur.sachsen.de und zum Bibermanagement unter www.naturpark-duebener-heide.com.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Robert Schimke
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: robert.schimke@smekul.sachsen.de

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