Innenminister Ulbig stellt die Polizeiliche Kriminalstatistik 2011 vor

28.02.2012, 14:49 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

  • Kriminalität bewegt sich auf dem Niveau der Vorjahre
  • Rückgang der Kfz-Diebstähle um 13,5 Prozent
  • 4,8 Prozent weniger Straftaten entlang der Außengrenze
  • Rauschgiftkriminalität deutlich zugenommen

Innenminister Markus Ulbig: „Die Kriminalität im vergangenen Jahr bewegt sich auf dem Niveau der Vorjahre. Hier nimmt Sachsen bundesweit einen der sichersten Plätze ein. Mein Dank richtet sich besonders an die sächsische Polizei, die durch ihre professionelle Arbeit an diesem Ergebnis maßgeblich Verdienst hatte. Besonders erfreulich ist der Rückgang der Kfz-Kriminalität sowie der Kriminalität an der sächsischen Außengrenze. Grenzüberschreitende Kriminalität kann auch nur grenzüberschreitend wirksam bekämpft werden. Daher ist die Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden besonders wichtig. Die Kooperation bei der Bekämpfung der Betäubungsmittel-, der Eigentums- sowie der Schleusungskriminalität sind hierbei besonders wichtig.“

Eckpunkte der Kriminalitätsentwicklung

  • Die Kriminalität ist in Sachsen im vergangenen Jahr mit 1,1 Prozent gegenüber 2010 leicht angestiegen. (+ 3 248 Fälle). Insgesamt wurden 293 895 Fälle registriert
  • Auf 100 000 Einwohner kamen rein rechnerisch 7 083 Straftaten.
  • Die Gesamtaufklärungsquote betrug 56,9 Prozent (- 0,4 Prozentpunkte). Es wurden 167 144 Straftaten aufgeklärt
  • Der erfasste finanzielle Schaden betrug insgesamt 369,5 Mio. €. 213,8 Mio. € entstanden durch Wirtschaftskriminalität
  • Die Polizei ermittelte 102 937 Tatverdächtige. Unter ihnen befanden sich 3 931 Kinder (3,8 Prozent), 7 405 Jugendliche (7,2 Prozent), 8 216 Heranwachsende (8,0 Prozent) und 83 385 Erwachsene (81,0 Prozent).
  • Diebstähle stiegen um 6 864 Fälle auf 120 944 Fälle an. Zugenommen haben u. a. Diebstahl in/aus Boden-, Kellerräumen und Waschküchen (+ 2 703 Fälle), Diebstahl von Fahrrädern/unbefugter Gebrauch (+ 1 321), Ladendiebstahl (+ 933), Diebstahl in/aus Wohnungen (+ 454), Diebstahl auf Baustellen (+ 408)
  • Im Jahr 2011 ging die Zahl der Diebstähle von Kraftwagen erstmalig seit 2007 wieder zurück. Der Rückgang beläuft sich auf 13,5 Prozent (- 551 Fälle). 2 495 Kraftwagen wurden 2011 gestohlen. In weiteren 1 036 Fälle blieb der Diebstahl im Versuch stecken. Sei es, dass die Täter gestört wurden oder die Diebstahlssicherung dies verhinderte.
  • Ebenfalls zurückgegangen ist der Diebstahl von Mopeds und Krafträdern (- 367 Fälle ), Diebstahl in/aus Kraftfahrzeugen (- 258 Fälle ) und Diebstahl an Kraftfahrzeugen (-235 Fälle).
  • Entlang der tschechischen Grenze wurden 200 Kraftwagendiebstähle registriert. Im Jahr 2010 waren es noch 251 Kraftfahrzeuge. Zur Grenze der Polnischen Republik gab es mit 306 Kraftwagendiebstählen ein leichtes Plus von 11 gestohlenen Kraftwagen.
  • Im vergangenen Jahr musste die Polizei einen starken Anstieg von Buntmetalldiebstählen verzeichnen. Wurden im Tatzeitraum 2010 2 803 Diebstähle gezählt, waren es im Jahr 2011 bereits 4 929 Fälle. Besonders betroffen waren die Baustellen, Rohbauten, leer stehende Gebäude und Anlagen der DB AG.
  • Die Zahl der vorsätzlichen leichten Körperverletzungen ging um 2,3 Prozent (- 309 Fälle) zurück und die der gefährlichen und schweren Körperverletzungen auf Straßen, Wegen oder Plätzen sogar um 7,3 Prozent (-188 Fälle).
  • Die Anzahl der Rauschgiftdelikte stieg um 15 Prozent auf 8 096 Fälle an. Die Polizeidirektion Chemnitz-Erzgebirge erfasste die meisten Rauschgiftdelikte (1 636 Fälle), gefolgt von den Polizeidirektionen Leipzig (1 458 Fälle), der Polizeidirektion Oberes Elbtal-Osterzgebirge (1 209 Fälle) und Dresden (1 054 Fälle). Die wenigsten Rauschgiftdelikte registrierten die Polizeidirektionen Südwestsachsen (964 Fälle) und Westsachsen (736 Fälle). Im Jahr 2011 wurden im Freistaat 12 Rauschgifttodesfälle registriert, das Durchschnittsalter der Toten lag bei 31 Jahren, das jüngste Opfer war 24 Jahre alt. Im Jahr 2010 waren es 24 Rauschgifttote.
  • Die Kriminalität entlang der sächsischen Außengrenze ging um 4,8 Prozent zurück. 21 063 Straftaten (- 1072 Fälle) registrierte die Polizei. Im Grenzbereich zur Tschechischen Republik hat die allgemeine Kriminalität um 272 Fälle abgenommen (- 3,0 %), entlang der polnischen Grenze um 800 Fälle (- 6,6 %).
  • Regional entwickelte sich das Fallaufkommen in Sachsen unterschiedlich. Mit Ausnahme von Dresden (+ 12,4 %) und Leipzig (+ 6,9 %) registrierten die Polizeidirektionen 2011 in ihren Zuständigkeitsbereichen weniger Fälle als im Vorjahr: Chemnitz-Erzgebirge (- 7,1 %), Westsachsen (- 3,3 %), Oberes Elbtal-Osterzgebirge (- 3,2 %), Oberlausitz-Niederschlesien (- 3,1 %) und Südwestsachsen (- 0,1 %).

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