Kabinett verabschiedet Maßnahmenkatalog zur Sicherung der Ärzteversorgung

31.01.2012, 13:21 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

»Der Bedarf an niedergelassenen Ärzten im ländlichen Raum ist auf Grund der Altersstruktur der Ärzte größer als der potentielle Nachwuchs. Diese Besonderheit Ostdeutschlands hat nun auch den Westen Deutschlands eingeholt. Daher wird es immer schwieriger, medizinischen Nachwuchs für die Arbeit im ländlichen Raum zu gewinnen«, betonte Gesundheitsministerin Christine Clauß heute in Dresden.

Sachsen möchte seine Rolle als »Innovationsführer« bei Ideen für eine bedarfsgerechte ärztliche Versorgung beibehalten und hat dazu im Jahr 2010 eine ressortübergreifende Arbeitsgruppe gebildet, die 20 Maßnahmen zur Bekämpfung des Ärztemangels geprüft hat, und die nunmehr einen Ergebnisbericht vorlegt. Die Vorschläge reichen von der Errichtung eines sächsischen Sonderkontingentes von 20 Studienplätzen für angehende »Landärzte« innerhalb der bestehenden Kapazitäten bis hin zur Änderung der Studieninhalte zugunsten des Faches Allgemeinmedizin. Weitere Vorschläge betreffen die bessere Vergütung von »Landärzten« sowie deren Entlastung durch weitere Delegation nichtärztlicher Tätigkeiten. Teilweise sind diese sächsischen Vorschläge durch das am 1. Januar in Kraft getretene Versorgungsstrukturgesetz bereits geltendes Recht.

Damit den Herausforderungen einer bedarfsgerechten ärztlichen Versorgung auf Dauer wirksam begegnet werden kann, ist zudem eine ressortübergreifende Strategie, wie die Infrastruktur im ländlichen Raum verbessert werden kann, unabdingbar. Auch hier können bereits erste Erfolge verzeichnet werden. So hat das Sächsische Staatsministerium für Kultus hat beispielsweise im Oktober 2011 ein Interessenbekundungsverfahren zur Durchführung eines Modellprojektes »Flexible und längere Öffnungszeiten für Kindertageseinrichtungen« eingeleitet. Die Umsetzung dieses Programms käme beispielsweise jungen Ärztinnen rund um die Familienphase zugute.

Im Freistaat Sachsen fehlen nach Informationen der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen bereits heute 356 Hausärzte. Insbesondere im ländlichen Bereich ist der Bedarf an ambulanter ärztlicher Versorgung nicht mehr im notwendigen Umfang gewährleistet.


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