Bessere Betreuung für taubblinde Menschen in Radeberg

20.12.2011, 11:25 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Das Angebot des Taubblindendienstes e. V. in Radeberg wird mit einer Tages- und Begegnungsstätte im sogenannten »Spatzenhof« vervollständigt. Staatssekretärin Andrea Fischer besuchte heute die Einrichtung in Radeberg und übergab einen Zuwendungsbescheid von über 500.000 Euro.

Mit diesem Geld und weiteren Eigenmitteln des Taubblindendienstes soll der sogenannte „Spatzenhof“ saniert und ausgebaut werden. »Das so in Sachsen einmalige Angebot für taubblinde Menschen wird mit der Tages- und Begegnungsstätte nunmehr abgerundet«, sagte Andrea Fischer. »Ich freue mich, dass wir damit die Betreuung dieser schwer behinderten Menschen in der Region Radeberg weiter verbessern können. Der Taubblindendienst bekommt damit aber auch geeignete Räume für Wissensvermittlung und Beratung zum Thema Taubblindheit.«

Taubblindheit ist eine besondere Sinnesbehinderung. Bei den betroffenen Menschen ist sowohl das Hör- als auch das Sehvermögen soweit eingeschränkt, dass sie in nahezu allen Bereichen des täglichen Lebens Unterstützung und Assistenz benötigen. Für die Kommunikation mit taubblinden Menschen wurde eine spezielle Berührungssprache – das Lormen – entwickelt, bei der die Buchstaben durch Tasten in die Hand »geschrieben« werden.

Die Pastorin Ruth Zacharias, selbst als Kind erblindet, hat seit den 1960er Jahren die Arbeit für taubblinde Menschen in der damaligen DDR mit aufgebaut und wesentlich geprägt. Als heutige Geschäftsführerin des Taubblindendienstes e. V. hatte sie wesentlichen Anteil daran, dass in Radeberg bei Dresden ein regionales Zentrum für die Betreuung und Beratung dieser Menschen entstehen konnte, das bundesweit anerkannt ist. Der Verein betreibt eine Begegnungsstätte, das »Storchennest« in Radeberg, eine Beratungsstelle und bietet seit Kurzem auch ambulant betreutes Wohnen für taubblinde Menschen an. Einen Besuch lohnt auch der Blindengarten, der durch seine Gestaltung und die Auswahl der Pflanzen alle Sinne anspricht. Auch blinde Menschen können sich dort am Duft der Pflanzen erfreuen oder die Schönheit der Blumen ertasten.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt

Pressesprecherin Juliane Morgenroth
Telefon: +49 351 564 55055
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