Staatspreis für Baukultur an Hochwasserschutzprojekt

11.10.2011, 15:33 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Umweltminister Kupfer zeichnet Baumaßnahme am Schwarzwasser in Aue aus

Staatsminister Frank Kupfer hat heute (11. Oktober 2011) in Leipzig den diesjährigen Staatspreis für Baukultur an den Wettbewerbsbeitrag „Naturnaher Hochwasserschutz am Schwarzwasser in Aue“ übergeben. Gemeinsam eingereicht wurde das Projekt von dem Bauherrn, der Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen, Betrieb Zwickauer Mulde/Obere Weiße Elster, von den Planern Bauer Tiefbauplanung GmbH, Ingenieurbüro Philipp & Partner und Beak Consultants und von den Bauunternehmen Phönix Bau GmbH sowie Gartengestaltung und Landschaftsbau Sylvia Mann. Der diesjährige Staatspreis für Baukultur, der vom Sächsischen Staatsministerium des Innern ausgeschrieben wurde, stand unter dem Thema „Wasser-Bau-Kultur, Neubauten“.

„Am Schwarzwasser in Aue haben Bauherr, Planer und ausführende Firmen auf einer Länge von 700 Metern das Gewässerbett und die Uferbereiche zur Verbesserung des Hochwasserschutzes umgestaltet und dabei auf eine naturnahe Gestaltung und die Verbindung des Gewässers mit der Aue geachtet“, sagte der Minister bei der Preisverleihung. „Herausragend ist bei diesem Projekt die Berücksichtigung der berechtigten Ansprüche aller betroffenen Bereiche.“ Durch die Einbeziehung der Kommune konnten bauliche und raumplanerische Lösungen gefunden werden, die weit über die bloße Herstellung des Hochwasserschutzes hinausgehen. Bemerkenswert fand die Jury des Wettbewerbs vor allem auch, dass in einer Ortslage die Flächen- und Bauvorsorge sowie die natürliche Retention in den Mittelpunkt des Hochwasserschutzes gestellt und auf technische Maßnahmen verzichtet werden konnte. Die Verwendung örtlich vorkommenden Baumaterials sei sowohl unter der ökologischen Verträglichkeit und Funktionalität als auch mit Blick auf die Kosten beispielgebend.

Bis zum Beginn der Baumaßnahme war das Schwarzwasser im Ortseingangsbereich in Aue ein kanalisiertes und eng bebautes Gewässer, was stets zu einer Verschärfung von Hochwassern führte. In den Jahren 2008 und 2009 wurden von den ausführenden Firmen Gebäude abgerissen und das Gelände einem naturnahen Gewässercharakter angepasst. Außerdem hoben sie Straßen an und errichteten Hochwasserschutzmauern. Bei den 2009 abgeschlossenen Arbeiten wurde an 700 Metern Flusslänge eine fünf Hektar große Retentionsfläche geschaffen. Die Baumaßnahme soll Schutz vor Hochwassern bieten, wie sie statistisch einmal in 50 Jahren vorkommen. Die Baukosten von rund vier Millionen Euro werden aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) bereitgestellt.

Neben dem Hochwasserschutz und der Verbesserung der ökologischen Situation konnten berechtigt bestehende Nutzungen, wie das Wehr einer Wasserkraftanlage, beibehalten werden. „Ein besonders positiver Aspekt hinsichtlich der Einbindung in die Umgebung ist die nun mögliche Nutzung des Gebietes zur Erholung“, so Kupfer. „Die vorbildliche Verbindung von effektivem Hochwasserschutz mit der Wiederherstellung des landschaftlichen Reizes des Schwarzwassers ist beispielhaft und nachahmenswert.“

Der Staatspreis für Baukultur wird seit 2003 von der Staatsregierung vergeben, der Wettbewerb steht in jedem Jahr unter einem anderen Thema. Im Jahr 2011 hatten drei Bauherren und Planer ihre Beiträge eingereicht.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Robert Schimke
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: robert.schimke@smekul.sachsen.de

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