Grenzübergreifender Zugang zu kulturellem Erbe

09.10.2011, 12:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Zuwendungsbescheid für multimediales Begegnungszentrum MEETINGPOINT MUSIC MESSIAEN an der Neiße

Mit einer „Insel des Gedenkens“ soll auf dem Gelände des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers „StaLag VIII a“ ein multimediales Begegnungszentrum für Jugendliche, Künstlerinnen und Künstler aus ganz Europa entstehen. Die Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Sabine von Schorlemer, begrüßt als Schirmherrin des Vorhabens die Förderung.

„Dieses Projekt an so einem geschichtlich, geografisch und politisch gleichermaßen bedeutsamen Ort ist beispielhaft für die Aussöhnung zwischen Polen und Deutschland. Die geplante Gedenk- und Dokumentationsstätte dient als Anlaufpunkt für die Angehörigen der über 120.000 Kriegsgefangenen des ehemaligen Stammlagers sowie zur Aufarbeitung und Auseinandersetzung mit der Geschichte dieses Ortes. Das Begegnungszentrum im Dreiländereck an der Neiße wird zudem zu einem kulturellen Knotenpunkt an dem sich junge Menschen, Kunstschaffende und Kulturinteressierte austauschen und im kulturellen Dialog miteinander Geschichtsaufarbeitung mit künstlerischer Auseinandersetzung verbinden“, erklärt Kunstministerin von Schorlemer.

Unter dem Projekttitel „Europäisches Zentrum für Erziehung und Kultur Zgorzelec-Görlitz MEETINGPOINT MUSIC MESSIAEN“ soll in den kommenden Jahren am Ostufer der Neiße eine Gedenk- und Dokumentationsstelle entstehen. Dabei wird das Vorhaben durch die polnische Stiftung „Fundacja Centrum Wspierania Przedsiębiorczości“ mit Sitz in Zgorzelec getragen, die durch verschiedene Projektpartner auf deutscher und polnischer Seite unterstützt wird. Im ersten Bauabschnitt, der mit Hilfe von EU-Mitteln finanziert wird, soll eine „Insel der Hoffnung“ entstehen. Der zweigeteilte Gebäudekomplex im vorderen Teil des Geländes wird zum einen Teil zu Dokumentations- und Archivzwecken genutzt, während der zweite Bereich für Seminare und die Verwaltung errichtet wird. Besonderes Augenmerk wird bei der Gestaltung auf die Würdigung der Verdienste des französischen Komponisten Olivier Messiaen (1908-1992) gelegt. Während seiner Gefangenschaft im StaLag VIII a komponierte Messiaen das berühmte „Quartett auf das Ende der Zeit“.

Das Vorhaben genießt die uneingeschränkte politische Unterstützung auf polnischer wie auch auf sächsischer Seite. Die Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Sabine von Schorlemer, übernahm die Schirmherrschaft dafür. In der gemeinsamen Sitzung des sächsischen Kabinetts und des Vorstandes der Wojewodschaft Niederschlesien im Dezember 2009 sowie bei einer gemeinsamen Präsentation im Januar 2010 in Brüssel wurde der MEETINGPOINT MUSIC MESSIAEN diesbezüglich als ein zukunftsweisendes Modellprojekt hervorgehoben.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus

Pressesprecher Falk Lange
Telefon: +49 351 564 60200
E-Mail: falk.lange@smwk.sachsen.de
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