Gelebter Geschichtsunterricht: Opfer des NS-Regimes besuchen als Zeitzeugen sächsische Schüler

04.09.2011, 10:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Auch in diesem Schuljahr besuchen Zeitzeugen des NS-Regimes sächsische Schulen. Drei Frauen und vier Männer werden vom 5. bis 16. September an insgesamt 15 Schulen ihre Erfahrungen und Erlebnisse schildern, die sie während der Zeit des Nationalsozialismus erdulden mussten.

Vor rund 1.200 Schülern erzählen sie davon, wie sie den Alltag im Warschauer Ghetto bewältigten, sich vor dem Terror der Naziherrschaft verstecken mussten, in Konzentrationslagern, wie dem KZ Stutthof und dem KZ Sachsenhausen, überlebten und schließlich während der Todesmärsche fliehen konnten. Auf diesen langen Leidenswegen verloren sie ihre Eltern, Geschwister und Verwandten. Auf sich gestellt wuchsen sie nach dem Krieg in Kinderheimen auf, erlernten Berufe oder studierten und leben heute mit ihren Familien in Polen, Frankreich, Belgien und Ungarn.

Vergessen können sie das Erlebte aber bis heute nicht. Daher wollen die Zeitzeugen den jungen Leuten vermitteln, was sie zu jener Zeit erlebt haben und mit ihnen geschehen ist. Viele von ihnen haben nur durch einen Zufall überlebt und fühlen sich gegenüber den Millionen von Ermordeten verpflichtet, diesen Teil der deutschen Geschichte an die künftigen Generationen als Mahnung weiterzugeben.

Das Projekt "Demokratieerziehung durch Zeitzeugenbefragungen" existiert seit sechs Jahren in Kooperation des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus und Sport und dem Maximilian-Kolbe-Werk e. V. In Sachsen besuchen die Zeitzeugen neun Mittelschulen, fünf Gymnasien und ein Berufliches Schulzentrum. Sie berichten an Schulen in Lichtenstein, Zwickau, Plauen, Falkenstein, Bischofswerda, Coswig, Dresden, Radeberg, Wilthen, Ebersbach, Schönfeld, Großrückerswalde und Großenhain.

Hinweis an die Vertreter der Presse:
Journalisten sind bei den Gesprächsrunden zwischen Schülern und Zeitzeugen herzlich willkommen. Eine Übersicht über die genauen Termine finden Sie in der angefügten Liste.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Kultus

Pressesprecher Dirk Reelfs
Telefon: +49 351 564 65100
Telefax: +49 351 564 65019
E-Mail: presse@smk.sachsen.de
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