Neue Zelltherapie gegen Krebs

08.08.2011, 15:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Wissenschaftsministerin Sabine von Schorlemer übergibt Fördermittelbescheide in Leipzig

Mit dem Ziel, eine in Europa noch nicht verfügbare neuartige Zelltherapie gegen das Ovarialkarzinom (Eierstockkrebs) bereitzustellen, startet heute in der BIO CITY Leipzig ein neues Forschungs- und Entwicklungsvorhaben. Partner sind dabei die Prima BioMed GmbH und das Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie (IZI) in Leipzig, die sich gemeinsam diesem anspruchsvollen Vorhaben widmen.

Wissenschaftsministerin Sabine von Schorlemer überreichte die Fördermittelbescheide an beide Partner und erklärte dazu: „Dieses Forschungsprojekt ist beispielgebend für die Region. Ich hoffe, dass dies Ansporn für weitere biotechnologische Entwicklungen und künftige Ansiedlungen in Leipzig ist. Schließlich ist es unser Ziel, Sachsen bis zum Jahr 2020 zu einer der wissenschaftlich und wirtschaftlich führenden Regionen zu entwickeln. Ich freue mich, dass das Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie mit seiner starken wissenschaftlichen Kompetenz ein wichtiger Partner für die Prima BioMed GmbH ist, die sich hier auch dank der hervorragenden Forschungsinfrastruktur angesiedelt hat.“

Statt der derzeit üblichen chirurgischen Entfernung des Tumors und anschließender Chemotherapie forschen die Projektpartner an der Entwicklung eines nicht-toxischen Zelltherapeutikums zur Krebsbekämpfung. Ziel ist es, die Lebenszeit und Lebensqualität für Patientinnen deutlich zu erhöhen. Dabei sollen körpereigene Zellen des Immunsystems so beeinflusst werden, dass diese die Krebszellen erkennen und eliminieren.

Das Fraunhofer-IZI unterstützt den know-how-Transfer zur Herstellung des Therapeutikums aus Australien sowie die Anpassung der Produktionsanlagen. Damit soll die Prima BioMed GmbH die Herstellungserlaubnis des Therapeutikums für den europäischen Markt erlangen.
Das Verbundvorhaben „Pharmakologische klinische Entwicklung der Wirkstoffs CVac™ wird im Rahmen der EFRE-Technologieförderprogramme mit rund 4 Millionen Euro aus Mitteln der Europäischen Union und des Freistaats Sachsen gefördert.
„Ich ermuntere alle forschenden Unternehmen der Stadt und der Region Leipzig, sich in der laufenden EFRE-Förderperiode mit ambitionierten, zukunftsweisenden Forschungs- und Entwicklungsprojekten in die wirtschaftliche Entwicklung einzubringen“, so die Wissenschaftsministerin.

Dr. Gernot Schmiedeknecht, Abteilungsleiter Zelltechniken am Fraunhofer-IZI in Leipzig erklärte heute dazu: „Wir freuen uns, Partner von Prima BioMed bei der Entwicklung der CVac™-Technologie zu sein. Unser gemeinsames Ziel ist es, den Patientinnen diese vielversprechende Therapie zügig zur Verfügung zu stellen.“

„Durch die monetäre Unterstützung des Freistaats Sachsen und den infrastrukturellen Rahmenbedingungen in Leipzig wird Prima BioMed und somit unserem führenden Zelltherapeutikum CVac™ der Weg für die europaweite klinische Erforschung geebnet. Insbesondere das hervorragend ausgestattete und wissenschaftlich hoch kompetente Fraunhofer-IZI, der Flughafen Leipzig/Halle und die dort angesiedelten Logistik-Unternehmen waren neben der richtungsweisenden Förderlandschaft in Sachsen die wichtigsten Entscheidungskriterien für die Ansiedlung des europäischen Headquarters der Prima BioMed. Ziel dieser strategischen Entscheidung ist das langfristige Engagement unseres weltweit agierenden Unternehmens in Leipzig“, so Matthew Lehman, Vorstand für das Operative Geschäft und Geschäftsführender Direktor für Europa der Prima BioMed GmbH.

Das Unternehmen Prima BioMed GmbH wurde 2010 in Leipzig gegründet und ist seit 2011 Mieter in der BIO CITY Leipzig. Es gehört zur international aufgestellten Biotechnologiefirma Prima BioMed Ltd. mit Sitz in Australien. Für dieses Forschungs- projekt sollen bei der Prima BioMed GmbH weitere sieben hoch qualifizierte Mitarbeiter eingestellt werden (Wissenschaftler, technische Assistenten und medizinisches Studienpersonal).


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus

Pressesprecher Falk Lange
Telefon: +49 351 564 60200
E-Mail: falk.lange@smwk.sachsen.de
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