Sachsens Schüler auf Spurensuche in Archiven

08.04.2011, 09:34 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Rund 4.200 sächsische Schüler haben in den letzten zwei Jahren an den Veranstaltungen der sächsischen Archivpädagogen teilgenommen. Derzeit arbeiten vier Lehrer in den Staatsarchiven Leipzig, Dresden und Chemnitz. Zu ihren Aufgaben gehören neben der Organisation von Archivbesuchen und Fortbildungsworkshops für Schüler und Lehrer auch die Bereitstellung von Materialien für den Unterricht und für Schülerprojekte. Die Bildungsangebote der Archivpädagogen richten sich an Grund- und Mittelschulen, Gymnasien und Berufsschulen, insbesondere an Lehrer der gesellschaftswissenschaftlichen Fächer. Direkt vor Ort lassen sich dann die häufig gestellten Fragen anschaulich beantworten: Was ist eigentlich ein Archiv? Wer arbeitet in einem Archiv? Wie werden Dokumente gelagert? Wer kann die Schriftstücke einsehen und welche Spielregeln sind dabei einzuhalten?

2009 hatte das sächsische Kultusministerium gemeinsam mit dem Sächsischen Staatsarchiv das Projekt ins Leben gerufen, um die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Archiven zu fördern. "Ein Archiv ist alles andere als verstaubt, dunkel und langweilig, sondern steckt voller interessanter Geschichten. Es bietet für den Geschichts-, Religions-, Kunst- oder auch Deutschunterricht wertvolle Schätze", erklärte Kultusminister Roland Wöller. Der Minister verwies zudem darauf, dass die Archivarbeit im sächsischen Lehrplan fest verankert ist. "Jeder Schüler sollte während seiner Schulzeit mindestens einmal ein Archiv von innen gesehen haben", so Wöller. Das Surfen im Internet sei nicht immer hilfreich. "Wer Informationen über den örtlichen Bürgermeister im 18. Jahrhundert sucht, kann nicht immer auf die Hilfe per Mausklick zählen. Die Spurensuche im Archiv macht Lernen zu einer spannenden Angelegenheit, fördert Konzentration und vermittelt Wissen viel einprägsamer als durch das Internet", betonte der Minister. Außerdem schließe die Arbeit mit den Akten Manipulationsmöglichkeiten durch kopierte Hausarbeiten aus dem Internet aus.

Neben dem Besuch in einem Archiv besteht auch die Möglichkeit, den Archivpädagogen direkt in die Schule einzuladen. Er kommt dann mit einem Koffer gefüllt voller originaler Schriftstücke und erklärt anschaulich seine Arbeit. Dieses Angebot ist einzigartig und wurde 2010 von über 1.117 Schülern und Lehrern wahrgenommen.

Weitere Informationen zu den Archivpädagogen sind abrufbar unter www.archiv.sachsen.de.


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Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Kultus

Pressesprecher Dirk Reelfs
Telefon: +49 351 564 65100
Telefax: +49 351 564 65019
E-Mail: presse@smk.sachsen.de
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