Mit spannenden Wortgefechten zum Landessieg bei "Jugend debattiert"

07.04.2011, 18:08 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Vier Schüler haben sich heute beim Landesfinale Jugend debattiert für die Bundesebene des Wettbewerbs in Berlin qualifiziert: Die 15-jährige Jula Föllner vom Landesgymnasium Sankt Afra in Meißen überzeugte bei der Frage „Soll Internet-Piraterie mit Internet-Sperren bekämpft werden?“, dem Thema für die Klassen 8 bis 9/10. Thomas Elsner ebenfalls vom Landesgymnasium St. Afra konnte bei der Frage „Soll auf die Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke endgültig verzichtet werden?“, den Wettbewerb der Jahrgangsstufen 10/11 bis 13 für sich entscheiden. Rund 2.600 Schüler haben sich im laufenden Schuljahr in Sachsen an Jugend debattiert beteiligt. Die besten acht Schüler, die sich zuvor auf Schul- und Schulverbundebene durchgesetzt hatten, debattierten heute beim Landesfinale beim MDR in Leipzig.

Für Kultusminister Roland Wöller ist die Redekunst die Voraussetzung für eine lebendige Demokratie: "Argumente wortgewandt und strukturiert zu vermitteln, bringt in der Schule und im späteren Berufsleben viele Vorteile. Der Wettbewerb zeigt, wie man respektvoll mit anderen Meinungen umgeht, mitredet und mitgestaltet. Er fördert zudem die sozialen Kompetenzen der Jugendlichen, denn wer die Stärke der richtigen Wortwahl kennt, lässt Fäuste schweigen." Der Minister verwies darauf, dass es hier nicht allein um Talent gehe, sondern jeder das Debattieren erlernen kann. "Ich hoffe, die heutigen Finalisten können bei ihren Mitschüler das Interesse an der Redekunst wecken", so Wöller.

Die beiden Debattensieger und die jeweils Zweitplatzierten Vincent Stimper vom Karl-Schmidt-Rottluff-Gymnasium Chemnitz und Lukas Steiner vom Gymnasium Luisenstift in Radebeul vertreten Sachsen nun beim Bundeswettbewerb Jugend debattiert im Juni in Berlin. Als Preis für ihren heutigen Erfolg erhalten alle vier ein dreitägiges professionelles Rhetorik-Training, das sie gemeinsam mit den Siegern der anderen Länder auf die Bundesebene vorbereitet. Bundespräsident Christian Wulff, wird den überzeugendsten Rednern im Bundesfinale am 3. Juni 2011 die Siegerurkunden persönlich überreichen.

„In den vergangenen 10 Jahren ist Jugend debattiert ein wichtiger Baustein für die Schulentwicklung geworden“, Dr. Bernd Klein, Vorstandsmitglied der Heinz Nixdorf Stiftung,, stellvertretend für die Projektpartner. „Das Projekt ist ein Modell für die länderübergreifende Zusammenarbeit von Stiftungen und staatlichen Akteuren. Durch unsere Kooperation ist es uns gelungen, innovative Formen der Lehrerfortbildung und des Unterrichts in der deutschen Schullandschaft anzuregen und umzusetzen.“

Jugend debattiert bringt Rhetorik in die Schule: Seit 10 Jahren fördert das Projekt mit einer Unterrichtsreihe und einem bundesweiten Wettbewerb die sprachliche und politische Bildung sowie die Meinungs- und Persönlichkeitsbildung von Schülern ab Klasse 8. Für die Schüler beginnt Jugend debattiert mit einer Unterrichtsreihe in der Klasse. Anschließend folgt der Wettbewerb, zunächst in der Schule, dann im Regionalverbund und schließlich auf Landesebene. Regional- und Landessieger gewinnen jeweils ein Seminar zur Vorbereitung auf die nächste Stufe des Wettbewerbs.

Der Schülerwettbewerb folgt klaren Regeln: Debattiert wird jeweils zu viert über aktuelle gesellschaftliche Streitfragen. Jeder Schüler hat zu Beginn zwei Minuten ungestörte Redezeit, in der er seine Position – pro oder contra – darlegt. Anschließend folgen zwölf Minuten freie Aussprache. Für das Schlusswort steht jedem Teilnehmer eine weitere Minute zur Verfügung, wobei er seine ursprüngliche Position auch verändern darf. Bewertungskriterien für die Debatte sind Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen, Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft.

Jugend debattiert ist ein gemeinsames Projekt der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, der Robert Bosch Stiftung, der Stiftung Mercator und der Heinz Nixdorf Stiftung in Kooperation mit der Kultusministerkonferenz und den Kultusministerien der Länder, in Sachsen das Staatsministerium für Kultus und Sport. 2001 wurde Jugend debattiert in Frankfurt am Main an rund 30 Schulen erprobt. Im selben Jahr hat der Bundespräsident die Ausweitung des Wettbewerbs auf Bundesebene unter seiner Schirmherrschaft initiiert. Heute ist Jugend debattiert das größte privat-öffentlich finanzierte Projekt zur sprachlichen und politischen Bildung mit bundesweit über 100.000 Schülerinnen und Schülern an 730 Schulen im laufenden Schuljahr.

Die Platzierungen der Finalisten:

Altersgruppe I (Klasse 8 bis 10):
1. Platz: Föllner, Jula; Landesgymnasium St. Afra Meißen
2. Platz: Stimper, Vincent;15 Jahre; Karl-Schmidt-Rottluff-Gymnasium Chemnitz
3. Platz: Zippel, Nils; 14 Jahre; Gymnasium Coswig
4. Platz: Lippmann, Julia; 15 Jahre, Karl-Schmidt-Rottluff-Gymnasium Chemnitz

Altersgruppe II (Klasse 11 bis 13):
1. Platz: Elsner, Thomas; 18 Jahre; Landesgymnasium St. Afra Meißen
2. Platz: Steiner, Lukas; 17 Jahre; Gymnasium Luisenstift Radebeul
3. Platz: Beck, Tomas; 17 Jahre; Gustav-Hertz-Gymnasium Leipzig
4. Platz: Dittrich, Rico; 17 Jahre; Landesgymnasium St. Afra Meißen

Fotos der Finalisten und mehr Informationen zu Jugend debattiert sind abrufbar unter: www.jugend-debattiert.de

Kontakt:
Markus Bissinger
Pressearbeit "Jugend debattiert"
Tel. 06251/98 49 37
m.bissinger@t-online.de


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Kultus

Pressesprecher Dirk Reelfs
Telefon: +49 351 564 65100
Telefax: +49 351 564 65019
E-Mail: presse@smk.sachsen.de
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