Erfahrungen aus Sachsen in Europa begehrt – Projekte zur Bewältigung des demografischen Wandels gelten als vorbildlich

27.02.2011, 10:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Dresden (27. Februar) - Zwei Projekte aus Sachsen sind im Rahmen des EU-geförderten DART-Projektes (Declining, Ageing and Regional Transformation) als „Beispiele guter Praxis“ für den demografischen Wandel anerkannt worden. Die Projektpartner haben dafür unter insgesamt 31 Projekten elf ausgewählt.

Das „Junior-Senior-Projekt“ der Mahle Behr Industry Reichenbach GmbH (Vogtland) sowie das Projekt „Ausbildungsagentur Passgenau“ des Vereins Lausitz Matrix e.V. (Landkreis Görlitz) sind nun offiziell Pioniere im praktischen Umgang mit den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen des demografischen Wandels. Beide werden am 14. April 2011 in Dresden anlässlich einer Fachkonferenz einem breiteren und internationalen Fachpublikum vorgestellt.

Im „Junior-Senior-Projekt“ von Mahle Behr Industry arbeiten jüngere und ältere Mitarbeiter in „Tandems“ zusammen, um gemeinsam in fachspezifischen Aufgabenfeldern zu lernen. Dabei gilt es einerseits, die Erfahrungen und das Wissen älterer Fachkräfte auf jüngere Kolleginnen und Kollegen zu übertragen. Andererseits helfen jüngere Mitarbeiter den älteren im Umgang mit neuen Technologien und Methoden. Das „Junior-Senior-Projekt“ hilft den Beteiligten, ihre Kenntnisse zu vertiefen und vorhandenes Wissen generationenübergreifend weiterzugeben. So sind die Mitarbeiter eng in die Gestaltung des Projektes eingebunden.
Der Betrieb hat rund 400 Mitarbeiter und stellt Kühl- und Klimakomponenten u.a. für Busse, Schienenfahrzeuge, Luftfahrt, Sonderfahrzeuge sowie Bau- und Landmaschinen her.

Der Verein Lausitz Matrix e.V. hilft Schülern beziehungsweise Schulabsolventen, zielgenau Kontakte mit Unternehmern der Region herzustellen. Das Projekt „Ausbildungsagentur Passgenau“ unterstützt Schulabgänger bei der Bewerbung und der Vorbereitung von Bewerbungsgesprächen. Für Neuntklässler werden in diesem Netzwerk darüber hinaus „Praxistage in der Wirtschaft“ vermittelt. Dabei absolvieren die Schüler alle zwei Wochen einen kompletten Unterrichtstag in regionalen Unternehmen. Dadurch erhalten sie eine Vorstellung von Berufsperspektiven im Landkreis Görlitz. Im Hinblick auf zurückgehende Schulabgängerzahlen und den wachsenden Fachkräftebedarf finden angehende Lehrlinge passende Berufsfelder, und die Region beugt der Abwanderung vor. Zusätzlich verbessert das Projekt „Ausbildungsagentur Passgenau“ die Berufschancen gerade von Schülern mit geringeren Qualifikationen.

Der Freistaat arbeitet seit einem halben Jahr eng mit zwölf anderen europäischen Regionen zusammen, die selbst überdurchschnittlich stark von einer überalternden Gesellschaft betroffen sind. Die Projektpartner wollen voneinander lernen, wie man sich den Auswirkungen dieser Veränderungen am besten stellt. Im Vordergrund steht das Ziel, mit den Folgen von Alterung und zurückgehender Bevölkerung konstruktiv umzugehen. Damit sollen Herausforderungen in allen gesellschaftlichen Bereichen effizienter gemeistert werden.

Im Rahmen der EU-Strategie „Europa 2020“ organisieren die Partner des DART-Projektes am 14. April 2011 in Dresden die erste von drei Konferenzen. Zum Thema „Traditionelle & Innovative Wirtschaft“ sollen erste Ergebnisse und Empfehlungen an die Politik weitergegeben werden.

Bis Ende 2012 bilden Strategien und der Erfahrungsaustausch anhand von Beispielen „guter Praktiken“ den Mittelpunkt. Die Ergebnisse münden in eine europäische Diskussion und dienen einer stärkeren Ausrichtung der europäischen Politik auf den demografischen Wandel.

Die Partner des DART-Projektes sind öffentliche Institutionen der Regionen Brandenburg, Limburg (Niederlande), Centru (Rumänien), Kainuu und Nord-Karelien (Finnland), Galizien (Spanien), Zentral-Böhmen (Tschechien), Slowenien, Niederschlesien (Polen), Galway (Irland), Niederösterreich (Österreich) und Venetien (Italien).

Weiterführende Informationen unter:
http://www.dart-project.eu/


Kontakt

Sächsische Staatskanzlei

Regierungssprecher Ralph Schreiber
Telefon: +49 351 564 10300
Telefax: +49 351 564 10309
E-Mail: presse@sk.sachsen.de
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