29.000 Grundschüler erhalten Bildungsempfehlung

25.02.2011, 09:13 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Neue Regelung zum Wechsel auf das Gymnasium

Rund 29.000 sächsische Grundschüler der vierten Klasse erhalten nächste Woche (Freitag, 4. März 2011) ihre Bildungsempfehlung für eine der weiterführenden Schularten. Die Empfehlung wird den Eltern schriftlich bekanntgegeben. Bis zum 11. März müssen die Eltern ihre Kinder an einer Mittelschule oder an einem Gymnasium ihrer Wahl anmelden. Das gilt auch für Schüler der Klassenstufe 4 der Förderschule, sofern kein Förderbedarf in den Förderschwerpunkten Lernen und geistige Entwicklung festgestellt wurde.

Kultusminister Roland Wöller appellierte an die Eltern, den weiteren Bildungsweg ihrer Kinder sorgfältig abzuwägen. "Alle Eltern wünschen sich einen möglichst hohen Schulabschluss für ihr Kind. Das ist verständlich, denn Bildung ist der Schlüssel zum Erfolg", betonte Wöller. Der Weg zu einer beruflichen Karriere über Abitur und Studium kann in Sachsen neben dem Gymnasium auch über die Mittelschule und das Berufliche Gymnasium beschritten werden. "Gerade für Kinder, die eher praktisch und handlungsorientiert lernen, kann die Mittelschule genau der richtige Weg zum späteren Berufsleben sein", erklärte Wöller. Eltern die sich noch nicht sicher sind und Hilfe bei der Entscheidung brauchen, sollten Rat bei den Lehrern suchen und gemeinsam mit den Kindern entscheiden.

Neu ist in diesem Schuljahr 2010/2011, dass die Bildungsempfehlung für das Gymnasium erteilt wird, wenn die Schüler in den Fächern Mathematik, Deutsch und Sachunterricht einen Notendurchschnitt von 2,0 und besser haben. Das heißt, eine Note 3 kann innerhalb dieser Fächer mit einer Note 1 ausgeglichen werden. "Wir wollen damit erreichen, dass künftig mehr Schüler als bisher das Abitur ablegen", so der Minister. Durch die alte Regel mit einem Notendurchschnitt von 2,5 in Mathematik und Deutsch seien viele Schüler dazu ermuntert worden, den gymnasialen Weg zu wählen. "Im Ergebnis mussten im letzten Schuljahr 1.557 Schüler demotiviert vom Gymnasium auf die Mittelschule wechseln oder haben nach Klasse 10 das Gymnasium ohne Abitur verlassen. Künftig wollen wir Schülern diese negativen Erfahrungen ersparen und ihnen den Weg zum Abitur über die Mittelschule und das Berufliche Gymnasium ans Herz legen", erklärte Wöller. Gleichzeitig betonte der Minister: "Mit der Bildungsempfehlung werden keine Abschlüsse vorweggenommen oder verhindert. Wichtig ist in erster Linie, dass der Schüler beim Lernen gut vorankommt und Erfolgserlebnisse hat." Es gehe deshalb weniger um die Frage "Kommt mein Kind auf das Gymnasium?", sondern vielmehr um den passenden Bildungsweg für den Schüler. "Die Möglichkeit, über die Mittelschule zu höheren Abschlüssen zu kommen, ist bei Eltern und Schülern noch zu wenig präsent, obwohl im vergangenen Schuljahr fast 20 Prozent der Schüler mit einem guten Realschulabschluss am Beruflichen Gymnasium weitergelernt haben. An der frühzeitigen Information müssen wir weiter arbeiten", so Wöller.

Erfüllt ein Schüler die Anforderungen für den Besuch des allgemeinbildenden Gymnasiums erst am Ende des Schuljahres, erhält er am 27. Juni eine zweite Bildungsempfehlung. Der Antrag auf Aufnahme am Gymnasium muss dann unmittelbar danach eingereicht werden. Schüler, die keine Empfehlung für das Gymnasium erhalten, aber die Eignungsprüfung bestanden haben, müssen ihren Antrag bis zum 6. April stellen.

Im Schuljahr 2009/2010 hatten 51,1 Prozent der sächsischen Grundschüler an öffentlichen Schulen eine Empfehlung für das Gymnasium erhalten.

Weitere Informationen zur Bildungsempfehlung sind abrufbar unter: www.sachsen-macht-schule.de/bildungsempfehlung


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Sächsisches Staatsministerium für Kultus

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Telefon: +49 351 564 65100
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