Aktuelle Bevölkerungsprognose für den Freistaat Sachsen bis 2025

30.11.2010, 15:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Die 5. Regionalisierte Bevölkerungsprognose des Statistischen Landesamtes bietet einen Ausblick auf die demographische Entwicklung in Sachsen. Die Prognose bildet die unverzichtbare Grundlage für die Gestaltung der künftigen Struktur im Freistaat Sachsen. Die Ergebnisse stellen daher nicht nur für die staatliche und kommunale Ebene eine wichtige Planungsgrundlage dar, sondern sind auch für andere gesellschaftliche Akteure, darunter nicht zuletzt die Wirtschaft, eine detaillierte Datenbasis.

Nach aktuellen Berechnungen des Statistischen Landesamtes setzt sich der Bevölkerungsrückgang in Sachsen weiter fort. Im Jahr 2025 wird die Bevölkerungszahl des Freistaates voraussichtlich 3,6 bis 3,8 Millionen Einwohner betragen. Das werden 391 000 bis 522 000 Einwohner bzw. 9,4 bis 12,5 Prozent weniger sein als 2009. Der Rückgang der Bevölkerung wird von einer fortgesetzten Alterung der Bevölkerung begleitet. Das Durchschnittsalter steigt von 45,9 Jahren im Jahr 2009 bis zum Jahr 2025 auf 49,3 bis 50,1 Jahre.

Innenminister Markus Ulbig: „Der Bevölkerungsrückgang in Sachsen zeigt kein einheitliches Bild. In Dresden und Leipzig steigt die Einwohnerzahl um bis zu 7 bzw. 4 Prozent an. In den zehn Landkreisen und in der Kreisfreien Stadt Chemnitz geht dagegen die Einwohnerzahl bis 2025 um 9 bis knapp 20 Prozent zurück. Noch deutlicher werden die regionalen Unterschiede bei den Großen Kreisstädten sichtbar. Städte mit Nähe zu Dresden bzw. Leipzig verfügen noch über vergleichsweise geringe Bevölkerungsverluste bzw. zum Teil sogar –gewinne.

Der Freistaat bleibt dicht besiedelt. In der historischen Blütezeit Sachsens haben auch weniger Einwohner Glanz und Wohlstand geschaffen. Entscheidend ist aber: Unsere Gesellschaft wird älter und der Anteil der Erwerbstätigen sinkt. Wir müssen an mehreren Stellen ansetzen, um die Folgen abzumildern. Qualifizierte Zuwanderung ist ein Baustein. Aber auch unsere Einstellung gegenüber der alternden Gesellschaft sollten wir überdenken. Dank der vielen älteren Menschen verfügen wir über einen enormen lebendigen Erfahrungsschatz. Davon können wir nur profitieren. Es gibt so viele aktive Senioren. Wir müssen sie viel stärker als jetzt am gesellschaftlichen Leben beteiligen.“

Die Darstellung der regionalisierten Entwicklung der Bevölkerung nach Altersstrukturen ist für die Gestaltung der künftigen Infrastrukturen unverzichtbar. Die freiwilligen Gemeindezusammenschlüsse mit dem Ziel, nachhaltige und leistungsfähige Verwaltungsstrukturen zu schaffen gründen maßgeblich auf den neuen Prognosedaten. Ebenso liefert die Bevölkerungsprognose eine realistische Planungsgrundlage für Investitionen in Gemeinden, für die Entwicklung der Kommunalfinanzen und für Infrastrukturplanungen (Wasser, Abwasser, Energie, Straßen, Schienen).

Weiterhin ist die Schulnetzplanung ebenso wie eine Planung von Angeboten der Kindertagesbetreuung oder der Altenhilfe ohne Kenntnis der demographischen Nachfragekriterien mit erheblichen gesellschaftlichen Kosten und der Gefahr von Fehlinvestitionen verbunden.

Den Prognoseberechnungen liegen zwei Varianten zu Grunde. Diese markieren die Grenzen eines Korridors, in dem sich die Veränderungen vollziehen werden, wenn sich die aktuelle demografische Entwicklung fortsetzt.

Die beiden Varianten unterscheiden sich in den Annahmen zur Auslandswanderung, dem Wanderungsaustausch mit dem Bundesgebiet und der Geburtenhäufigkeit.

Die Geburtenhäufigkeit sowie die Lebenserwartung steigen weiter an. Dies wird auch durch aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes bestätigt (Pressemitteilung des Statistischen Bundesamts vom 12.11.2010). Danach wiesen Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern im Jahre 2009 die höchsten Geburtenziffern auf. Der Wanderungsverlust verringert sich deutlich.

Bei einer der Varianten führt die höhere Auslandswanderung sogar zu leichten Wanderungsgewinnen. Die räumliche Bevölkerungsbewegung wird damit im Vergleich zur natürlichen Bevölkerungsbewegung weiter an Einfluss verlieren.

Ausführliche Ergebnisse stehen im Internet kostenfrei unter:

http://www.statistik.sachsen.de/bevProg/


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium des Innern

Ansprechpartner Martin Strunden
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