Auftakt zum Projekttag "9. November": Lehrer bilden sich weiter

27.09.2010, 10:27 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

"Der 9. November spielt in der deutschen Geschichte in mehrfacher Hinsicht eine bedeutende Rolle. Ich ermuntere alle Schulen, sich mit einem Projekttag dieses historischen Datums anzunehmen." Das erklärte Kultusminister Roland Wöller heute (27. September) auf der Auftaktveranstaltung zum Projekttag "9. November" im Sächsischen Landtag. Bei der Veranstaltung bilden sich über 150 Lehrer vorwiegend der geschichtlichen und sozialwissenschaftlichen Fächer weiter. In Referaten unter anderem von Wissenschaftlern der Universitäten Leipzig, Bochum und Eichstätt-Ingolstadt wird das histroische Datum aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet. Die Lehrer erhalten Impulse und Tipps für ihren Unterricht im Umgang mit Erinnerungskultur und zur Umsetzung des Projekttages durch außerschulische Partner.

Ausgehend von diesem Datum gibt es viele Möglichkeiten, um sich mit Fragen von Mut und Zivilcourage im Großen und im Kleinen, mit Fragen von Demokratie und Diktatur am Beispiel konkreter Ereignisse und Schicksale auseinanderzusetzen. "Wir wollen bei den Schülern das Interesse an der deutschen Geschichte wecken", betonte Wöller. Ein Projekttag sei eine gute Chance, mit ihnen intensiv zu diskutieren, Gedenkstätten und Lernorte zum Nationalsozialismus oder zur DDR-Geschichte aufzusuchen, Lesungen zu organisieren oder auf historische Spurensuche in Archive und Museen zu gehen. "Eine lebendige Auseinandersetzung mit der Geschichte ist die beste Demokratieerziehung", so Wöller weiter. Es gehe um die Erinnerung an Unrecht und Unterdrückung. Schüler müssen erkennen, dass Demokratie nicht selbstverständlich ist. Sie müssen lernen, sich für den Schutz der Menschenwürde, Toleranz und Nächstenliebe einzusetzen. "Die Lehrer übernehmen hier eine verantwortungsvolle Aufgabe", so der Minister. Allein die Schule könne es aber nicht leisten, die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts wach zu halten. "Auch die Eltern und Großeltern stehen hier in der Verantwortung. Sie müssen mit ihren Kindern über ihre persönlichen Erlebnisse aus dieser Zeit sprechen. Diese historischen Erfahrungen prägen sich besser ein als allein die Fakten aus dem Geschichtsbuch".

Im Juni 2009 hatte die Kultusministerkonferenz (KMK) einen jährlichen Projekttag zur Stärkung der Demokratieerziehung angeregt, der sich an Schüler ab der fünften Klassenstufe richtet. In Zusammenarbeit des Kultusministeriums, des Sächsischen Bildungsinstitutes und der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung ist diese Auftaktveranstaltung zum Projekttag "9. November" entstanden.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Kultus

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