Sabine von Schorlemer: „In gemeinsamer Verantwortung Strukturen im Kulturbereich zukunftsfähig gestalten“

15.09.2010, 17:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Sächsische Kunstministerin hält beim Kulturpolitischen Salon Rede zu „Kulturland Sachsen – ein gefährdeter Schatz?“

„Unsere einzigartige Kulturlandschaft in Sachsen wird nur dann entwicklungsfähig bleiben, wenn wir immer wieder eine öffentliche Verständigung über den wahren Wert der Kultur erreichen. Kultur hat gerade in Krisenzeiten eine große sinn- und identitätsstiftende Funktion. Deshalb sind Investitionen in diesem Bereich gefragt. Sie sind keine Subventionen, die beliebig zurückgefahren werden können“, so die Sächsische Kunstministerin, Sabine von Schorlemer, in ihrer heutigen Rede beim Kulturpolitischen Salon „Kulturland Sachsen – ein gefährdeter Schatz?“ in der Leipziger Oper. „Wir stehen beständig vor der Frage, inwieweit die öffentlichen Haushalte leistungsstark genug sind, um die Daseinsvorsorge der Kultur zu erbringen und in welchem Maße bürgerschaftliche Unterstützung oder eigenwirtschaftliches Handeln des Kulturbereichs notwendig sind, um die Strukturen zukunftsfähig zu gestalten.“

Sabine von Schorlemer verwies darauf, dass Sachsen das einzige Bundesland ist, in dem die Förderung von Kunst und Kultur als Staatsziel in der Verfassung verankert ist. Das einzigartige Kulturraumgesetz gebe diesem Verfassungsanspruch zusätzlich einen gesetzlichen Rahmen, um die Kultur zur Pflichtaufgabe der Kommunen zu machen und dabei den Freistaat nach aufgrund des Solidarprinzips mit in die Pflicht zu nehmen.

„Das Erfolgsmodell der sächsischen Kulturraumförderung bleibt auch in Zukunft erhalten. Bei gleichbleibendem Finanzvolumen in Höhe von 86,7 Millionen Euro wird ein Teil der Mittel – rund 9,1 Millionen Euro – gezielt für notwendige strukturelle Anpassungen in den Kulturräumen zur Verfügung stehen“, so Sabine von Schorlemer.

Sie nannte es als Aufgabe der Kulturräume, ihrerseits Strukturveränderungen einzuleiten. „Die Kulturräume entscheiden im Rahmen der verfassungsrechtlich garantierten Selbstverwaltung, sie entwickeln die Strukturentscheidungen und Förderkonzepte für die Kultursparten. Der Grundsatz der Selbstverwaltungshoheit der Kulturräume gilt unbeschadet der räumlichen Ausdehnung der Kulturräume. Die Berücksichtigung der konkreten Verhältnisse vor Ort gelingt am besten – wie die Erfahrung gezeigt hat – bei Entscheidungen vor Ort.“

Aufwendungen und Ergebnisse kulturellen Schaffens in ein optimales Verhältnis zueinander bringen, sei auch Aufgabe der Förderpolitik des Kunstministeriums. Ziel sei, in den Bereichen der institutionell geförderten Kultureinrichtungen und -verbände, der Kunstpreise des Freistaates, der vom Freistaat geförderten Stiftungen sowie der Förderung sorbischer Kultur eine Optimierung zu erreichen. „Wichtiger Ansatzpunkt ist dabei die Stärkung und Stimulierung kultureller Netzwerke. Die Kulturpolitik muss außerdem die Ermutigung und Erleichterung ehrenamtlicher Arbeit und Sponsoring in der Kultur vorantreiben“, so Sabine von Schorlemer heute in Leipzig.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus

Pressesprecher Falk Lange
Telefon: +49 351 564 60200
E-Mail: falk.lange@smwk.sachsen.de
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