„Ohne Zuwanderung geht es nicht“

24.08.2010, 14:23 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Wirtschafts- und Arbeitsminister Morlok zum Fachkräftemangel

Der wachsende Fachkräftemangel ist nach Ansicht von Sachsens Wirtschafts- und Arbeitsminister Sven Morlok (FDP) nicht ohne Zuwanderung ausländischer Fachkräfte zu beheben. Durch den Geburteneinbruch Anfang der 90iger Jahre, die Abwanderung vieler junger Menschen zur Ausbildung und Arbeit in den Westen und den bevorstehenden Renteneintritt relativ starker Jahrgänge sei der Osten Deutschlands besonders betroffen.

„Selbst wenn wir alle hier vorhandenen Potenziale optimal entfalten könnten, geht die ‚Rechnung’ ohne Fachkräfte von außen nicht auf. Für gut ausgebildete, engagierte junge Menschen gibt es viele berufliche Chancen rund um den Globus.“ Eine ‚Willkommenskultur’, wie heute von Bundesinnenminister Thomas de Maizière gefordert, reiche nicht aus, um sie nach Deutschland zu holen. „Wir müssen die Hürden für die Zuwanderung senken. Darum hat eine grundlegende Zuwanderungsreform, wie sie Bundeswirtschaftsminister Brüderle vorschlägt, meine volle Unterstützung.“

Der Bundesinnenminister hatte heute in einer Pressekonferenz in Berlin das geltende Zuwanderungsrecht als „passgenau“ bezeichnet und den Forderungen aus der Koalition nach einem neuen Zuwanderungsrecht eine Absage erteilt.

„Der weltweite Wettbewerb um die klügsten Köpfe ist längst im Gange. Wenn Deutschland weiterhin ein wirtschaftlich starkes und innovatives Land bleiben will, müssen wir für sie unsere Türen nicht nur einen Spalt, sondern ganz weit öffnen.“ Warum sollte ein Punktesystem, wie es sich in traditionellen Zuwanderungsländern wie USA oder Großbritannien bewährt habe, nicht auch in Deutschland funktionieren. Handlungsbedarf sieht Morlok auch bei der Anerkennung ausländischer Abschlüsse und den Mindestverdienstgrenzen für die Niederlassung hochqualifizierter Fachkräfte in Deutschland, die seiner Meinung nach nicht mehr bei mindestens 66.000, sondern eher bei 30.000 Euro liegen sollten. „Das ist realistischer für die Situation in den neuen Ländern.“


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