Bald neues Amtsgericht Leipzig

02.04.1998, 00:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Ehemaliges Königliches Landgericht Leipzig wird bald neues Amtsgericht

Morgen wird auf der Bernhard-Göring-Straße 64 in Leipzig Richtfest für das künftige Amtsgericht gefeiert. Das 1906 als königliches Landgericht errichtete Gebäude wurde bis nach dem zweiten Weltkrieg ausschließlich als Gerichtsgebäude genutzt. Zu DDR-Zeiten gehörte es zum VEB Bau- und Montagekombinat Süd, Kombinatsbetrieb Industriebau Leipzig. Ein kleiner Teil der Leipziger Justizbehörden war allerdings auch in dieser Zeit dort untergebracht. Mit dem Neuaufbau der Gerichtsbarkeiten in Sachsen zog das Sächsische Finanzgericht 1993 als Mieter in das Gebäude ein und hatte dort bis zum 1. Juni 1997 seinen Sitz.

Vom Rechtsnachfolger des DDR-Kombinats wurde das Grundstück an Dr. Jürgen Schneider verkauft. Nach dessen Konkurs ersteigerte die Deutsche Pfandbrief und Hypothekenbank AG die Immobilie.

Durch einen Tauschvertrag mit der Deutschen Pfandbrief und Hypothekenbank AG vom 31.12.1996 gelangte das ehrwürdige Gebäude in den Besitz des Freistaates Sachsen. Im Gegenzug erhielt die Deutsche Pfandbrief und Hypothekenbank AG zwei Villengebäude und den bekannten Uni-Turm und verpflichtete sich, das Gerichtsgebäude für 50 Mio. DM zu sanieren. Durch Kriegseinwirkungen war die Bausubstanz stark beschädigt und in der ehemaligen DDR nur notdürftig hergerichtet worden.

Das Amtsgericht Leipzig - mit 74 Richtern, 113 Rechtspflegern und 305 sonstigen Bediensteten das größte des Freistaates Sachsen - wird im Januar 1999, wenn die Sanierungsarbeiten beendet sind, von der Angerstraße in die Bernhard-Göring-Straße ziehen. Das Grundbuchamt wird allerdings im Behördenzentrum Paunsdorf verbleiben.

Leipzig ist mit dem Verfassungsgerichtshof des Freistaates Sachsen, Amtsgericht, Landgericht, Verwaltungsgericht, Arbeitsgericht, Sozialgericht, Sächsischem Finanzgericht und dem 5. Strafsenat des Bundesgerichtshofes die "Justizhochburg" im Freistaat.


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