Großenhain richtet die 3. Sächsische Landesgartenschau 2002 aus - Sofort Ausschreibung für 2005

03.03.1998, 12:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Als Fußballmannschaft wäre es eine phantastische Elf geworden. Doch im Ringen
um die 3. Sächsische Landesgartenschau konnte es unter den elf Bewerbern aus
drei Regierungsbezirken nur einen Sieger geben. Und der heißt Großenhain. Darauf
einigte sich in seiner jüngsten Sitzung am Dienstag, 3. März, das Kabinett, das
nach dem Vortrag von Landwirtschaftsminister Dr. Rolf Jähnichen die Qual der
Wahl hatte. Im Kopf-an-Kopf-Rennen mit Kamenz und Wurzen, sozusagen im
entscheidenden Finish, war die Röderstadt am Ende um jene entscheidende
Hundertstelsekunde bzw. die sprichwörtliche Nasenspitze eher an der Ziellinie.
Doch braucht sich keiner als Verlierer fühlen, schreibt das
Landwirtschaftsministerium doch sogleich die 4. Landesgartenschau 2005 aus. Die
Entscheidung über diesen Kandidaten wird das Kabinett in einem Jahr fällen.

Die Gartenschau-Kommission, bestehend aus Vertretern des Innen-, Umwelt- und
Landwirtschaftsministeriums sowie der Fördergesellschaft Sächsischer Landesgar
tenschauen hatte im Herbst alle elf Bewerber besucht: Bad Elster und Bad
Brambach als gemeinsame Bewerber, Oelsnitz und Schlema im RB Chemnitz;
Altenberg, Hoyerswerda, Großenhain, Kamenz, Niesky und Pirna im RB Dresden
sowie Grimma und Wurzen im RB Leipzig. Danach hatte die Kommission eine
Bestenliste vorgelegt, worüber das Kabinett nun die Entscheidung traf.

Die 18.000-Einwohner-Stadt Großenhain will mit der Landesgartenschau den
stadtökologisch bedeutenden Grünzug entlang der Röder aus einer Industriebrache
wiederherstellen - eine "grüne" Sanierung also. Grünanlagen in der Nachbarschaft
sollen rekonstruiert werden. Dazu kommen ein Rad- und Fußwegenetz und die
Einbindung neuer bzw. sanierter Erholungs- und Sportanlagen (Stadtbad) im
Randbereich der Grünzüge. Bad, Ausstellungsräume und Sportanlagen sind
bleibende Werte, die sich auch später gewinnbringend nutzen lassen. Der
Kernbereich mit Ausstellungsflächen und Hallen umfaßt 12,75 Hektar.
Ergänzungen sind mit der Wallanlage um den Stadtkern, dem Kupferberg, dem
Stadtpark und dem ehemaligen Truppenübungsplatz Exer möglich.

Eine Landesgartenschau soll viele Besucher anziehen, um aus den Eintrittsgeldern
einen Teil der Investitionen wieder auszugleichen. Hier verfügt Großenhain über
Pluspunkte durch die gute Verkehrsanbindung mit zwei Bahnhöfen an wichtigen
Fernverkehrsstrecken der Bahn, Dresden-Berlin und Cottbus-Frankfurt/Oder, die
Autobahn ist nur 13 km entfernt. Während der Schau werden Pendelbusse und
eine attraktive Stadtkleinbahn von den 5.000 Außenparkplätzen eingerichtet.

Die Kommission beurteilte die Auswirkungen der Schau auf die innerstädtische
Struktur sehr positiv, da die Röderaue derzeit durch Industriebrachen und
Ödflächen von der Stadt abgekoppelt ist. Auch der "grüne" Berufsstand kann sich
freuen, er bekommt ein breites Forum, um sich und seine Leistungen darzustellen.
Daß die Stadt in der Lage ist, dieses Vorhaben richtig anzugehen, hat sie bereits
mit dem vorbildlich sanierten Stadtpark bewiesen.

Landesgartenschauen werden vom Land mit 50 % der Investitionskosten,
höchstens zehn Millionen Mark, gefördert. Das galt bereits für Lichtenstein bei
Chemnitz, wo 1996 die 1. Sächsische Landesgartenschau stattfand und das gilt
auch für Zittau/Olbersdorf, wo die 2. Landesgartenschau im Frühjahr ´99 für ein
halbes Jahr die Pforten öffnen wird. Auch Großenhain darf mit dieser
Unterstützung des Freistaates rechnen.

Ebenfalls beschlossen hat das Kabinett, daß das Landwirtschaftsministerium als
federführendes Ressort sogleich die Ausschreibung für die 4. Sächsische
Landesgartenschau anno 2005 in Angriff nimmt. Hier können sich die jetzigen
Bewerber, ohne ihre Unterlagen verändern zu müssen, gleich nochmals anstellen.
Selbstverständlich sind weitere Bewerbungen zugelassen. Die Ausschreibung wird
demnächst im Amtsblatt veröffentlicht.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Robert Schimke
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: robert.schimke@smekul.sachsen.de
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