Sachsen und kanadische Provinz Alberta bauen Zusammenarbeit aus

14.02.2002, 09:44 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Die kanadische Provinz Alberta und der Freistaat Sachsen wollen enger zusammenarbeiten. Am Montag, 18.2.2002, werden Ministerpräsident Biedenkopf und Ralph Klein, Ministerpräsident der Provinz Albertas, dazu in Berlin eine Gemeinsame Erklärung unterzeichnen. Sie soll Basis einer ressortübergreifenden Zusammenarbeit in ausgewählten Bereichen sein, die auf dem sogenannten bottom-up-Prinzip basiert: Bereits bestehende Kontakte sollen auf der Grundlage dieser Vereinbarung ausgebaut und ergänzt werden.

Neben Kooperationen in Wirtschaft und Außenhandel, in der Forschung und im Tourismus liegt beiden Seiten am Lehrer-, Schüler- und Studentenaustausch. Sachsen als Nachbar Polens und Tschechiens bildet wegen seiner Lage an der EU-Außengrenze für die Kanadier eine interessante Brücke zu Mittel- und Osteuropa.

Bislang ist Deutschland - neben traditionellen Kontakten zu Großbritannien - wichtigster Partner der Region Alberta in Europa. Die Gemeinsame Erklärung mit Sachsen ist die erste ihrer Art in Ostdeutschland - es gibt mit anderen neuen Ländern bisher keine vergleichbaren Kooperationen.

Bereits seit März 2001 werden gemeinsame Projekte zwischen Alberta und dem Freistaat Sachsen forciert. Im Oktober des letzten Jahres weilte Kanadas Generalgouverneurin Adrienne Clarkson zu Gesprächen mit Ministerpräsident Biedenkopf, Wissenschaftlern, Wirtschaftsexperten und Künstlern in Dresden.

Alberta hat eine Gesamtfläche von etwa 660.000 Quadratkilometern. Das entspricht 6,6 Prozent der Gesamtfläche Kanadas und ist ungefähr drei mal so groß wie Großbritannien. Die Provinz wurde nach Prinzessin Louise Caroline Alberta, der vierten Tochter von Königin Victoria, benannt. Von 2,7 Millionen Einwohnern der englischsprachigen Provinz Alberta sind etwa eine halbe Million deutscher Abstammung. Seit etwa 8000 Jahren leben Indianer in der westlichsten der kanadischen Prärieprovinzen. Im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts siedelten Europäer in der Region, betrieben Landwirtschaft und Viehzucht.

Heute exportiert Alberta über 80 Prozent seiner Produktion, vor allem Erdgas, Erdöl, Petrochemikalien und Forstprodukte. Auch die moderne Telekommunikation und der Tourismus sind von zentraler Bedeutung für die Wirtschaft Albertas. In der Provinzhauptstadt Edmonton leben fast 900.000 Menschen. In der zweitgrößten Stadt Calgary fanden 1988 die Olympischen Winterspiele statt. Weltbekannt ist Albertas Banff National Park mit seinem Lake Louise.

Die Unterzeichnung der Gemeinsamen Erklärung ist presseöffentlich. Sie findet am Montag, dem 18. Februar, um 14:15 bis 14:45 Uhr in der Residenz des kanadischen Botschafters in Berlin statt. Die Adresse ist: Podbielskiallee 6, 14195 Berlin-Dahlem.


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