Lachsprogramm gewinnt weiter an Fahrt

23.11.2007, 15:01 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Wie das Umwelt- und Landwirtschaftsministerium mitteilte, gelang am Freitag (23. November) bei einer Probebefischung im Rahmen des Lachs-Wiederansiedlungsprogrammes ein nahezu sensationeller Fang. Neben drei Lachsen landete eine männliche Meerforelle in den Keschern der Spezialisten der Sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft. Dies ist die nunmehr zweite Meerforelle, die neben der Vielzahl von Lachsen den Weg zu Laichplätzen in Sachsen gefunden hat. Bereits im Dezember 2001 wurde die erste weibliche Meerforelle, ein Fisch von 2,5 kg Gewicht und 62 cm Länge in der Kirnitzsch gefangen. Die diesjährige Meerforelle hat mit 5,2 kg Masse und 78 cm Länge mehr als die doppelte Größe. „Der aktuelle Fang macht einmal mehr deutlich: Sachsens Flüsse sind sauberer geworden. Die Wiederansiedlung des Lachses ist eine Erfolgsgeschichte. Aber nicht nur der Lachs, auch weitere Fischarten bereichern zunehmend unsere Gewässer“, so Umweltminister Roland Wöller.

Auch von anderen Flüssen gibt es positive Neuigkeiten. Vergangene Woche wurde in der vom Jahrhunderthochwasser 2002 besonders betroffenen Müglitz von Anglern der erste zurückgekehrte männliche Lachs von 85 cm Länge nachgewiesen. Selbst im Dresdner Abschnitt der Elbe wurden Lachse gesichtet. Im Oktober gab es Meldungen von unbeabsichtigten Lachsfängen in der Elbe aus der Nähe von Torgau und von außerhalb des Laichschonbezirks in Bad Schandau. Die Fische wurden alle schonend zurückgesetzt.

Meerforellen sind die Wanderform der Bachforelle. An Hand genetischer Untersuchungen konnte bestätigt werden, dass es sich bei der Meerforelle des Jahrgangs 2001 mit sehr großer Wahrscheinlichkeit um eine ehemalige Bachforelle aus der Kirnitzsch handelte. Sächsische Bachforellen hatten in historischer Zeit mit großer Wahrscheinlichkeit regelmäßigen Kontakt mit ins Meer wandernden Artgenossen.

Dieser Kontakt brach in Zeiten der größten Elbverschmutzung ab, weil die abwandernderungswilligen Forellen die verschmutzte Elbe nicht passieren konnten. Eine der letzten Meerforellen in der Oberelbe mit einem Gewicht von immerhin neun kg wurde 1923 bei Tetschen (heute Dečin) gefangen. Es ist möglich, dass sich junge Forellen in zunehmendem Maße den ins Meer abwandernden Lachsen anschließen und so eine neue Population von Meerforellen in Sachsen begründen.

Absolute Klarheit über die Herkunft der jetzt gefangenen Meerforelle werden die sich anschließenden genetischen Untersuchungen bringen. Immerhin wäre es auch möglich, dass es sich bei dem diesjährigen Fisch um einen Irrläufer aus einem der Meerforellen-Wiederansiedlungsprogramme in Nordddeutschland handelt.

Hinweis an die Redaktionen
Ein Foto der Meerforelle kann abgefordert werden unter 0351/564-6819.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Robert Schimke
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: robert.schimke@smekul.sachsen.de
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