Flutung der Grube Königstein

03.08.2009, 13:53 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Umweltminister startet aufwendigstes Sanierungsprojekt ehemaliger Uranbergwerke in Sachsen

Mit dem Schließen eines meterdicken Betondammtores in 250 Metern Tiefe hat Umweltminister Frank Kupfer heute (3. August 2009) die Flutung der Grube Königstein (LKrs. Sächsische Schweiz-Osterzgebirge) eingeleitet. „Die Flutung ist eine ganz wichtige Phase bei der Sanierung des ehemaligen Uranbergbaus. Dadurch minimieren wir den Schadstoffeintrag in das Grundwasser und die Elbe“, sagte Kupfer.

Die Flutung der Grube Königstein ist eine der komplexesten und aufwendigsten Aufgaben bei der Sanierung ehemaliger Uranbergwerke in ganz Sachsen. Die Urangewinnung erfolgte an diesem Standort bereits ab 1967. Zunächst mit konventionellen Abbaumethoden, ab Mitte der 70er Jahre wurde schrittweise auf chemische Urangewinnung mit Schwefelsäure (in-situ-Laugung) umgestellt. Um den Schadstoffaustrag durch die dabei in das Gestein eingebrachte Schwefelsäure möglichst gering zu halten, sind heute spezielle Sanierungslösungen erforderlich.

„Die größte Herausforderung ist die langfristige Beibehaltung naturnaher Grundwasserstände in Trinkwasserqualität. Um dies zu erreichen, muss möglichst schnell geflutet werden, denn nur so können weitere Schadstofflösungen durch Sauerstoffzutritt unterbunden werden“, erklärte der Minister.

Mit dem ersten Fluten wurde in Königstein bereits Anfang 2001 begonnen. Mit dem heutigen Schließen der Dammtore und dem Abbau der Pumpen wird der unterste Grubenabschnitt endgültig geschlossen. Dadurch ist ein weiterer Grundwasseranstieg möglich. Die komplette Flutung der Grube wird voraussichtlich im Jahr 2015 abgeschlossen sein. „Die Reinigung der gesamten Grubenwässer wird aber noch einen Zeitraum von 20 bis 30 Jahren in Anspruch nehmen“, ergänzte der Minister.

Für die Sanierung der Hinterlassenschaften des ehemaligen Uranbergbaus wurde 1991 das Bundesunternehmen Wismut GmbH gegründet. Dazu stellte der Bund insgesamt 6,4 Milliarden Euro bereit. Bisher sind davon 5,1 Milliarden Euro verwendet worden. Die geplanten Sanierungskosten für die insgesamt fünf sächsischen Standorte (Königstein, Dresden-Gittersee, Pöhla, Schlema (beide Erzgebirgskreis) und Zwickau-Crossen betragen 3 Milliarden Euro. Davon sind bereits 2,4 Milliarden Euro abgeflossen.

Kupfer dankte heute der Wismut GmbH und den beteiligten Fachbehörden für ihre jahrelange erfolgreiche Arbeit. „Das Wismut-Projekt ist inzwischen zu einem international bedeutsamen Referenzobjekt bei der Sanierung radioaktiver Altlasten geworden. Das dabei entwickelte Knowhow wird längst in anderen Ländern angewandt“, so Kupfer.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Robert Schimke
Telefon: +49 351 564 20040
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