Internationaler Fahndungserfolg

25.02.2010, 15:33 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Gestohlener VW nach Verfolgungsfahrt in Tschechien entdeckt - Zwei Tatverdächtige festgenommen

Innenminister Markus Ulbig: „ Ich gratuliere der sächsischen und tschechischen Polizei zu ihrem schnellen Fahndungserfolg und der Festnahme zweier Autodiebe. Dieser Fall zeigt einmal mehr, dass die internationale Zusammenarbeit der Polizei hervorragend funktioniert. Erst am vergangenen Wochenende konnte ein Täter in Polen festgenommen werden, der zuvor ein Auto in Zittau gestohlen hatte. Diese Fälle machen aber auch deutlich, dass es uns nur gemeinsam mit unseren Sicherheitspartner in Polen und Tschechien gelingt, den Autoklau zurückzudrängen.“

Hintergrund:

Ort: Hellendorf, S 173 Zeit: 24.02.2010, 20.21 Uhr Eine Zivilstreife der Polizei bemerkte gestern Abend zwei VW Passat, welche mit hoher Geschwindigkeit zwischen Cotta und Berggießhübel unterwegs waren. Der zweite Passat hatte Kennzeichen des Kreises Greiz und der vor ihm Fahrende tschechische Nummernschilder. Dieser war den Beamten bereits bekannt und stand mit Straftaten aus der vergangenen Zeit in Verbindung. Daher wurde die Verfolgung aufgenommen. Die beiden flüchtenden PKW fuhren mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit durch Berggießhübel. Am Ortsausgang gaben die Beamten das Anhaltesignal "Stopp Polizei" und schalteten das Blaulicht ein. Daraufhin erhöhten die beiden Autos ihre Geschwindigkeit und fuhren streckenweise mit mehr als 150 km/h in Richtung Grenze Bahratal. Nach einer Rechtskurve überholte der als Zweiter fahrende Passat seinen Vordermann. Dieser fuhr anschließend in die Fahrbahnmitte und blockierte das Polizeifahrzeug. Der VW mit dem Greizer Kennzeichen konnte so einen erheblichen Vorsprung herausfahren. Rund 500 Meter vor dem Grenzübergang erhöhte der tschechische Passat seine Geschwindigkeit auf ca. 180 km/h und passierte die Grenze. Aufgrund der extremen Geschwindigkeit und schlechten Straßenverhältnisse brachen die Polizisten die Verfolgung ab und informierten die Kollegen des gemeinsamen Zentrums der deutsch-tschechischen Polizeizusammenarbeit in Petrovice. Die alarmierten Kollegen des Nachbarlandes konnten daraufhin innerhalb einer halben Stunde zwei Fahndungserfolge verbuchen. Zunächst stellten sie den VW mit tschechischen Kennzeichen und wenig später den Passat aus Greiz.
Bei diesem war das Zündschloss aufgebrochen worden. Die tschechischen Tatverdächtigen (m/35, m/28) hatten den PKW in Dohna gestohlen. Zwei Außendienstmonteure aus Thüringen waren damit unterwegs und hatten den Diebstahl noch gar nicht bemerkt. Wie sich herausstellte, ist der 35-Jährige der Polizei mehr als hinreichend bekannt. Unter anderem wird er beschuldigt, am 23. März 2009 in Bad Schandau einen VW Golf aufgebrochen zu haben. Zum Diebstahl kam es damals nur deshalb nicht, weil der Besitzer des Fahrzeuges das Treiben beobachtete und den Täter ansprach. Dieser flüchtete daraufhin. Am 12.August 2009 soll der Mann mit einem Komplizen einen Seat Alhambra vom Parkplatz des "Globus"-Baumarktes Dresden gestohlen haben. Bei der anschließenden Verfolgungsfahrt rammte der Seat einen Streifenwagen. Ein Beamter wurde verletzt. Dem Gesuchten gelang damals die Flucht. Am 05.11.2009 stoppte eine Zivilstreife den Beschuldigten mit einem VW Passat in Pirna-Copitz. Fahrer war damals der 35-Jährige. Bei der Durchsuchung des Autos fanden die Beamten Werkzeug zum Autodiebstahl und ein Diagnosegerät. Für original verpackte, hochwertige Thermostate und mehrere Schnellkochtöpfe konnten die Insassen keinen Herkunftsnachweis erbringen. Aus dem provisorisch eingebauten Autoradio wurde die Seriennummer entfernt. Mit Hilfe der im Gerät eingeprägten Nummer konnten die Beamten schließlich die eigentliche Herkunft ermitteln. Das Radio stammte aus einem VW Passat, welcher am 28.09.2009 seinen Besitzern am Waldparkplatz "Labyrinth" in Langenhennersdorf gestohlen wurde. Auch bei dem vorgefundenen Navigationsgerät der Marke "Navigon" wurden die Polizisten fündig. Nachdem sie die Menüführung wieder auf Deutsch umgestellt hatten, erschien als Heimatadresse eine Anschrift in Diera-Zehren. Dort wurde es am Abend gestohlen, der Eigentümer hatte gerade Anzeige erstattet. Schließlich konnte noch eine Praktika-Digitalkamera mit entfernter Seriennummer aufgefunden werden. Der Tatverdächtige wurde damals einem Haftrichter vorgeführt, welcher Haftbefehl erließ. Bereits am 13.02.2010 kontrollierte eine Funkstreife einen VW Passat mit tschechischen Kennzeichen in Heidenau. Fahrer war wiederum der 35-jährige Deciner. Ein Drogentest verlief positiv, worauf der Mann zur Blutentnahme musste und eine Anzeige erhielt. Auch der 28-Jährige, welcher den zweiten Passat gesteuert hatte, ist kein unbeschriebenes Blatt. Bei dem Diebstahl des Seat Alhambra hatte dieser das Auto gefahren - im Besitz einer Fahrerlaubnis ist er nicht. Die Kollegen der tschechischen Polizei prüfen gerade, ob sich in den sichergestellten Autos weiteres Diebesgut befindet und aus welchen Straftaten es stammen könnte. Beide Männer sind zur Zeit in tschechischem Polizeigewahrsam.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium des Innern

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