Schloss Lichtenwalde ist erwacht - Das Staunen kann beginnen

19.03.2010, 14:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Sachsens Finanzminister Prof. Dr. Georg Unland hat heute im Rahmen einer Feierstunde das durch die Augustusburg/Scharfenstein/Lichtenwalde Schlossbetriebe gGmbH betriebene Schloss Lichtenwalde nach umfangreicher Restaurierung wieder eingeweiht. Nach rund zwölfjähriger Bauzeit wurde damit ein Bauvorhaben abgeschlossen, in das der Freistaat Sachsen rund 13,8 Millionen Euro investierte. In einem ersten Bauabschnitt von 1998 bis 2003 wurden die Außenhülle des Schlosses, der Hof und Teile des barocken Schlossgartens saniert. Auch eine Gaststätte entstand und zwei Museen. Die Arbeiten im Schlossinneren begannen 2006, parallel dazu folgte der Ausbau des Schlosses für museale Zwecke, dem sich die aufwendige Einrichtung der Ausstellungsräume durch die Schlossbetriebsgesellschaft anschloss.

Staatsminister Unland: “Sachsen ist ein kulturhistorisch reiches Land. Die Verantwortung für dieses Kulturgut nehmen wir engagiert, mit großem Aufwand und vorausschauend wahr. Schloss Lichtenwalde ist ein außergewöhnliches Beispiel dafür, ein wahres Kleinod und ein Muss für jeden Kulturfreund. Dass Lichtenwalde die touristische Landkarte Sachsens neu schreiben wird, dafür sprechen die schöne Lage, Geschichte und Anziehungskraft des restaurierten Schlosses, der einzigartige Park mit seinen reichen Gartenbau- und Wasserkünsten und die spannend gestalteten musealen Ausstellungsbereiche, die exotisch, faszinierend und zukunftsweisend sind.“

Die inhaltliche Bestimmung des Schlosses wurde maßgeblich durch den Kunstsammler Georg Brühl (2009 verstorben), den Ethnologen Dr. Walter Frank und eine Chemnitzer Erbengemeinschaft beeinflusst. Sie gaben komplette Sammlungen und einzelne Kunstgegenstände in den Besitz der Schlossbetriebsgesellschaft. Diese „Schätze“ - Gemälde, Möbel, Porzellane, Skulpturen, ostasiatische, westafrikanische, tibetanische und nepalesische Alltags- und Kunstgegenstände und historisch interessante Papierkünste von privaten Sammlern und Leihgebern - werden in mehr als 30 Räumen auf ins-gesamt 1500 Quadratmetern Ausstellungsfläche effektvoll, beeindruckend und unvergesslich präsentiert. Aber auch Neues hat seinen Ausstellungsplatz in Lichtenwalde gefunden, denn mit der Einrichtung einer Galerie für Design, die in Zusammenarbeit mit der Fakultät für Angewandte Kunst der Westsächsischen Hochschule Zwickau entstand, wird bewusst auf ein junges Publikum gesetzt.

Schloss und Park:

Das Schlossgebäude ist dreiflügelig aufgebaut. Die Schlosskapelle, die teilweise noch aus dem 15. Jahrhundert stammt, wurde umfangreich saniert, die ursprüngliche Donati-Orgel wieder eingebaut und 2008 neu geweiht.

Der barocke Park entstand zwischen 1730 und 1737. Unverzichtbares Element dieser Zeit war das Wasser. In Lichtenwalde ist das eindrucksvoll abzulesen. Der Park ist von Wasser umgeben, lädt mit 100 Wasserspielen (die bekanntesten sind die „Sieben Künste“) und 400 einzelnen Springstrahlen zum Verweilen und Betrachten ein.

Historisches:

Lichtenwalde wurde als Wehranlage im 12. Jahrhundert gebaut und war Herrensitz Heinrichs von Lichtenwalde. Im 15. Jahrhundert in den Besitz der Familie Harras übergegangen, wurde die Burg 1450 durch Herzog Wilhelm III. von Thüringen niedergebrannt und danach gleich wieder aufgebaut. Bis zum Abriss der Burg und zur Errichtung des Barockschlosses 1726 mit späterer Ergänzung des Gartens wechselten die Besitzer vom Dresdner Hof über die Familie Bünau, den Reichsgrafen Jakob Heinrich v. Flemming bis zum Reichsgrafen Christoph Heinrich v. Watzdorf mehrmals. 1842 wurde die inzwischen an die Familie Vitzthum von Eckstädt durch Erbschaft gefallene Anlage erneut durch einen Brand beschädigt und wiederaufgebaut. 1905 wurde das Schloss erneut durch ein schweres Feuer zerstört. Der Architekt Gustav Fröhlich baute es im neobarocken Stil wieder auf. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Grafenfamilie vertrieben, wertvolle Kunstgegenstände gestohlen oder vernichtet. Lichtenwalde wurde in der Folge als Heilstätte für Lungenkranke und Schulungsheim des Gesundheitswesens genutzt. 1990 ging Schloss Lichtenwalde in den freistaatlichen Besitz über. Zunächst ressortierte es beim Sozialministerium. Ein privater Investor, der das Schloss ganz im Sinne seiner bisherigen Tradition weiterführte, wurde nicht gefunden. 1999 ging das Areal zum Finanzministerium und blieb in staatlichem Besitz.

Öffnungszeiten und Eintrittspreise:
Die Schatzkammer im Schloss Lichtenwalde (www.die-sehenswerten-drei.de) öffnet für Besucher am 28. März 2010.

April - Oktober: Di - So und Feiertage von 10.00 bis 18.30 Uhr

November bis März: Di - So und Feiertage von 10.00 bis 17.00 Uhr

Eintrittspreis:
8,00 € (Ermäßigung 6,00 €),
Kombiticket (Schloss und Park): 9,00 € (Ermäßigung 7,00 €)
Familientageskarte: 21,00 €


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium der Finanzen

Ansprechpartnerin Sabine Penkawa
Telefon: +49 351 564 40067
Telefax: +49 351 564 40069
E-Mail: presse@smf.sachsen.de
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