Landwirte schaffen Platz für Kiebitz und Rebhuhn

29.03.2010, 10:53 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Kupfer: „Bodenbrüterprojekt wichtig für Artenvielfalt“

In der Nähe von Radeburg (Kreis Meißen) hat Sachsens Umweltminister Frank Kupfer heute (29. März 2010) das Bodenbrüterprojekt des Freistaates vorgestellt. Auf der Fläche eines beteiligten Landwirtschaftsbetriebes besichtigte er eine sogenannte Kiebitzinsel. Mit solchen Flächen, die von der umgebenden landwirtschaftlichen Bewirtschaftung ausgenommen werden, soll der Schutz insbesondere von Feldlerche, Kiebitz und Rebhuhn verstärkt werden. In 15 Erprobungsgebieten, die zugleich Kerngebiete für die letzten Vorkommen der Arten sind, werden derartige Maßnahmen in enger Kooperation von Landwirten und Naturschützern initiiert. Für den damit verbundenen Ertragsausfall und Mehraufwand erhalten die Landwirte eine Vergütung. Informationstafeln am Rand der Flächen machen auf die Leistungen der Betriebe für den Artenschutz aufmerksam.

„Über den gesetzlich vorgeschriebenen Gelegeschutz hinaus reichen dabei oft schon einfache Maßnahmen im Umfeld der Brutplätze aus, die ohne große Flächen auskommen“, so der Minister. „Damit können wir die Lebensraumbedingungen verbessern und so zur Erholung der Bestände beitragen“. Möglichkeiten seien zum Beispiel vernässte Mulden auf einem Acker, die für einige Wochen als „Kiebitzinsel“ sich selbst überlassen bleiben.

Der Freistaat hat das Bodenbrüterprojekt auf Beschluss des Landtags in der ersten Etappe bereits 2009 gestartet. Es wird in enger Zusammenarbeit durch die Sächsische Vogelschutzwarte Neschwitz e.V. und das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie umgesetzt.

Kupfer betonte, wie wichtig es sei, gerade auch im Jahr der biologischen Vielfalt das Bodenbrüterprojekt trotz harter Sparzwänge fortzusetzen: „Das Projekt liefert nicht nur einen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt für kommende Generationen, sondern auch zur praktischen Verwirklichung des kooperativen Naturschutzes in der Agrarlandschaft. Wenn jetzt nicht gehandelt wird, kann es für einige Arten in wenigen Jahren schon zu spät sein“, so der Minister abschließend.

Weitere Informationen unter www.natur.sachsen.de und www.vogelschutzwarte-neschwitz.de


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